Essen. Für Reinhard Grindel dürfte es schwierig bis unmöglich werden, eine zweite Amtszeit als Präsident des DFB zu erreichen. Ein Kommentar.

Reinhard Grindel hat in der Vergangenheit mehrmals erklärt, dass er im September gerne wieder als DFB-Präsident kandidieren würde. Doch es dürfte für ihn schwierig bis unmöglich werden, tatsächlich eine zweite Amtszeit zu erreichen.

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Das Profi-Lager akzeptierte schon seine Wahl im Jahr 2016 nur zähneknirschend. In der Bundesliga war man unzufrieden damit, dass die Amateurvertreter den damaligen Schatzmeister im Hauruck-Verfahren ins Amt hievten, die Profis hatten aber auch keinen geeigneten Alternativkandidaten – auch weil DFL-Präsident Reinhard Rauball abwinkte. Und nun rücken auch immer mehr Amateur-Vertreter ab, der Chef scheint isoliert im eigenen Verband.

Grindel hat die EM 2024 nach Deutschland geholt

Zwar kann Grindel Erfolge verzeichnen, etwa dass er die EM 2024 nach Deutschland geholt hat. Doch oft agierte er unglücklich: Vor der verkorksten WM 2018 verlängerte er ohne Not den Vertrag von Bundestrainer Joachim Löw, in der Özil-Affäre schlingerte er gewaltig und auch in der Aufarbeitung des WM-Desasters ließ er Führungsstärke vermissen. Dass er nun Einnahmen von 78.000 Euro verschwieg und nicht mit dem Verdienstausfall verrechnen ließ, den ihm der DFB zahlte, ist eine weitere Instinktlosigkeit – erst recht für einen, der beim Amtsantritt Transparenz versprochen hatte.