Essen. Im Testspiel gegen Frankreich gibt die deutsche U21 eine 2:0-Führung aus der Hand. Dennoch ist es ein vielversprechender Auftritt in Essen.

Eine halbe Stunde vor Anpfiff pilgerten noch zahlreiche Zuschauer in Essen Richtung Hafenstaße. Unter den Augen von RWE-Legende Otto Rehhagel sahen die Fans vor allem in der ersten Halbzeit eine fulminant aufspielende deutsche U21-Nationalmannschaft, die nach Toren von Levin Öztunali (5.) und Maximilian Mittelstädt (31.) verdient mit 2:0 in Führung ging.

Für Innenverteidiger Timo Baumgartl von Bundesligist VfB Stuttgart war der Auftritt bis dahin ein klares Zeichen an die Mitfavoriten im Kampf um den EM-Titel im Juni: „Diese Leistung ist unser Anspruch. Ich habe das klare Ziel, mit dieser Mannschaft die Europameisterschaft zu gewinnen und unseren Titel zu verteidigen.“ Sein Trainer Stefan Kuntz bremste die Erwartungen nach Abpfiff noch etwas: „Wenn der Spieler das so sagt, ist das natürlich super. Ein Trainer muss die Dinge noch etwas anders sehen. Wir haben noch einiges zu tun.“

Kuntz wünscht sich mehr Stabilität

Viele Verbesserungsmöglichkeiten wird Kuntz vor allem im zweiten Durchgang beobachtet haben, in dem seine Mannschaft die Kontrolle über die Partie verlor und nach Toren von Jonathan Ikoné per sehenswertem Freistoß (51.) und Moussa Dembelé (66.) noch den Ausgleich hinnehmen musste. Mit einer generellen Standortbestimmung hinsichtlich des anstehenden EM-Turniers in Italien und San Marino will Kuntz deswegen noch warten: „Wir müssen schauen, welches Land mit welchem Kader antreten wird.“

Seiner Mannschaft gab der 56-Jährige für die kommende Zeit einen klaren Auftrag mit: „Ich hätte mir in der zweiten Halbzeit die nötige mentale Stabilität gewünscht, wir haben zu viele Freistöße produziert, unser Plan ist ab der 60. Minute nicht mehr ganz so aufgegangen. Die Franzosen sind nicht zu unrecht Mitfavorit.“ Am kommenden Dienstag, 26. März, trifft die DFB-Auswahl dann im Klassiker auf England - der nächste Härtetest.