Essen. Die K.o.-Phase in der Champions League beginnt. 16 Vereine kämpfen um acht Viertelfinalplätze. Wir haben die Teams unter die Lupe genommen.
Die K.o.-Phase der Champions League steht vor der Tür. Welcher Klub ist der große Favorit auf den Titel? Und welche Mannschaften werden das Achtelfinale wohl nicht überstehen? Funke Sport hat sich mit allen 16 Mannschaften befasst und sie in einer Tabelle eingeordnet.
16. FC Schalke 04
Der FC Schalke 04 spielt im neuen Jahr zu unbeständig. Gute und schlechte Leistungen wechseln sich häufig ab. Kein Champions-League-Achtelfinalist steht in der heimischen Liga so schlecht da, wie die Königsblauen in der Bundesliga auf Tabellenplatz 14.
Mit Breel Embolo und Guido Burgstaller fallen zwei etatmäßige Stürmer aus. Youngster Ahmet Kutucu könnte gegen Manchester City (20.2/DAZN, 12.3/Sky) sein CL-Debüt feiern. Es ist mehr als fraglich, ob der Schalker Abwehrverbund dem Druck der Star-Offensive der „Citizens“ standhalten kann
15. AS Rom
Große Abwehrprobleme hat auch die AS Rom. Der italienische Klub kassierte binnen 16 Tagen 13 Gegentore in vier Partien, unter anderem kassierten sie eine herbe 1:7-Ligapokalklatsche gegen Florenz. Trainer Eusebio Di Francesco spürte zuletzt nicht mehr den Rückhalt im Verein, wie in der Vorsaison, als Rom noch das Halbfinale in der Königsklasse erreichte.
Sorgenfalten bereitet indes auch Mittelstürmer Edin Dzeko, der in der Champions League zwar schon 5 Tore machte, aber in den vergangenen Monaten nach der Form aus der Vorsaison sucht.
14. FC Porto
Der FC Porto ist in Portugal das Maß der Dinge – noch. Denn die vergangenen Spiele haben gezeigt, dass die Mannschaft von Trainer Sergio Conceicao ohne die verletzten Stürmer Moussa Marega und Vincent Aboubakar offensiv an Qualität verloren hat.
Vor dem Hinspiel gegen die AS Rom (12.2 und 6.3/DAZN) sucht der FC Porto etwas nach der Form. Defensiv hat sich der Klub mit Pepe verstärkt. Der Portugiese kennt die Champions League aus seiner Zeit bei Real Madrid natürlich aus dem Effeff.
13. Ajax Amsterdam
Ende 2018 wurde häufig davon gesprochen, dass Ajax Amsterdam Real Madrid große Probleme im Champions-League-Achtelfinale (13.2/Sky, 5.3/DAZN) bereiten könnte. Aktuell kann davon nicht mehr die Rede sein. Denn die junge Mannschaft von Trainer Erik ten Hag hat in der Eredivisie einige Rückschläge erlitten: Nur vier Punkte sammelte Ajax in den vergangenen vier Ligaspielen.
Beim Klassiker gegen Feyenoord geriet die Mannschaft rund um die Anführer Daley Blind und Klaas-Jan Huntelaar mit 2:6 unter die Räder.
12. Olympique Lyon
Olympique Lyon hat im Duell gegen den FC Barcelona (19.2 und 13.3/DAZN) selbstverständlich die Außenseiterrolle inne. Allerdings sind die Franzosen nicht völlig chancenlos. Das haben sie Anfang Februar bewiesen, als sie die Millionärstruppe von Paris St. Germain mit 2:1 in der Liga besiegten.
Für den Sensationserfolg über Barca muss die Offensive um Nabil Fekir, Moussa Dembele und Memphis Depay einen Sahnetag erwischen. Dass sie das in der Königsklasse können, haben sie in der Vorrunde gezeigt, als sie vier Punkte aus den Gruppenspielen gegen Manchester City einfuhren (2:1 und 2:2).
11. Atlético Madrid
Antoine Griezmann alleine reicht nicht. In dieser Spielzeit fehlt Atlético Madrid offensichtlich ein zweiter Offensivstar, der so konstant Tore erzielt und Treffer vorbereitet. Ein Blick auf die Statistiken beweist das, denn der zweitbeste Torjäger des Vereins ist Mittelfeldmann Koke und der fällt wegen einer Muskelverletzung aktuell aus. Trainer Diego Simeone kann sich zwar – wie in den Jahren zuvor – auf seine Defensive verlassen. Nur 17 Gegentore in 23 Ligaspielen zeugen davon. Doch Achtelfinalgegner Juventus Turin (20.2/Sky, 12.3/DAZN) hat eine ähnlich starke Abwehr – und im Sturm wartet ein alter Bekannter auf die „Colchoneros“: Cristiano Ronaldo.
10. Tottenham Hotspur
Sind Harry Kane und Dele Alli ersetzbar? Das ist die große Frage, die rund um die Tottenham Hotspur vor dem Aufeinandertreffen mit Borussia Dortmund (13.2/DAZN, 5.3/Sky) schwirrt. Die Spurs hatten im Januar keine gute Phase, schieden sowohl im Ligapokal als auch im FA-Cup aus. In der Premier League lief es dann mit drei Siegen in Folge besser.
Doch von geballter Offensivpower wie beim BVB kann nicht die Rede sein. Kane-Ersatz Fernando Llorente fehlt die Durchschlagskraft. Zumindest kann Trainer Mauricio Pochettino wieder auf den Ex-Leverkusener Heung-Min Son bauen.
9. Real Madrid
Real Madrid hat sich unter ihrem Trainer Santiago Solari endgültig gefangen. Erst ein Unentschieden im Pokal-Clasíco beim FC Barcelona, dann der Derby-Sieg über Atlético Madrid. Den Aderlass von Cristiano Ronaldo hat das königliche Ballett verdaut. Mit Vinicius Junior hat man einen hochtalentierten Brasilianer auf der linken Außenbahn, der seit Januar von Beginn an unter Solari spielt.
Auch Karim Benzema und Gareth Bale haben langsam aber sicher Normalform erreicht. Das Personal in der Abwehr und im Mittelfeld hat sich kaum verändert. Von Woche zu Woche wirkt Real eingespielter und vor allem: wieder motiviert.
8. Paris St. Germain
Die Champions League muss nach Paris. So schnell wie möglich. Das hat man in den vergangenen Jahren schon häufiger gehört. Mit Thomas Tuchel als Trainer habe man nun auch den richtigen Mann an der Seitenlinie für die „Ego-Darsteller“ im Sturm gefunden. Doch mit Neymar und Edinson Cavani fallen gleich zwei ungemein wichtige Stars bei PSG aus.
Zwar können die beiden halbwegs adäquat ersetzt werden (Angel Di Maria oder Julian Draxler), doch die Weltklasse ist dem Team dadurch etwas abhanden gekommen. In der heimischen Ligue 1 schießen sie sich wöchentlich für die K.o.-Phase warm. Jetzt fehlen aber zwei der besten Männer. Tuchel braucht gegen Manchester United (12.2 und 6.3/Sky) die richtigen taktischen Kniffe.
7. FC Bayern München
Die Partien gegen den FC Liverpool (19.2 und 13.3/Sky) sind für Trainer Niko Kovac und den FC Bayern sehr richtungsweisend. Denn ein Weiterkommen gegen die Elf von der Anfield Road ist überhaupt nicht sicher. Probleme bereitet derzeit die Innenverteidigung. Jerome Boateng und Mats Hummels leisteten sich in den vergangenen Wochen häufig große Patzer, die gegen Liverpool konsequent bestraft werden.
Da reicht auch die starke Form eines Robert Lewandowski oder Serge Gnabry nicht aus.
6. Borussia Dortmund
Auch Borussia Dortmund hat in der Defensive einige Defizite. Bestes Beispiel dafür ist das 3:3 gegen die TSG Hoffenheim vom vergangenen Samstag. Gegen die Tottenham Hotspur ist Vorsicht geboten, zumal mit Marco Reus, Paco Alcacer, Julian Weigel und Lukasz Piszczek wichtige Spieler – zumindest im Hinspiel – fehlen.
Die offensive Spielfreude unter Lucien Favre überwiegt trotzdem. Jadon Sancho und Neuzugang Axel Witsel sind in besonders guter Verfassung. Sie können die Säulen für einen Erfolg über die Spurs sein.
5. Manchester United
Würde José Mourinho noch am Seitenrand stehen, wären die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinals schwindend gering. Seit Ole Gunnar Solskjaer Interimscoach bei Manchester United ist, hat sich so einiges verändert: Paul Pogba zeigt wieder Spielfreude (acht Tore und fünf Vorlagen unter dem neuen Coach), Anthony Martial und Romelu Lukaku können im Sturm zusammenspielen und in der Abwehr haben sich Phil Jones, Chris Smalling gefangen.
In der Liga haben sie schon den FC Chelsea und Arsenal London überholt. Paris St. Germain ist jetzt nicht mehr der klare Favorit in diesem Achtelfinal-Kracher.
4. Juventus Turin
Der Meistertitel in der Serie A ist Juventus Turin auch in dieser Saison sicher. Die Konzentration gilt daher der Königsklasse. Mit Superstar Cristiano Ronaldo ist die starke Offensive nochmal etwas stärker geworden. Im Mittelfeld ziehen erfahrene Spieler wie Miralem Pjanic, Sami Khedira oder Blaise Matuidi die Fäden.
Ausgerechnet die häufig gelobte Abwehr bereitet dem italienischen Serienmeister ein wenig Probleme. Denn zumindest im Hinspiel wird Abwehrchef Leonardo Bonucci fehlen. Dafür sollte Trainer Massimiliano Allegri aber eine Lösung in seinem Team finden.
3. FC Barcelona
Gegen Olympique Lyon darf sich der FC Barcelona keinen Ausrutscher leisten. Zu stark ist der Kader einmal mehr besetzt bei den Katalanen. Die Mega-Stars in der Offensive – Messi, Suarez und Co. - sind fit und in Form.
Zudem kann sich Barca auf den ehemaligen Gladbach-Keeper Marc-Andre ter Stegen verlassen. Wenn es vorne mal etwas hakt, hält der Torhüter wie am vergangenen Sonntag gegen Athletic Bilbao die Null. Die „Blaugrana“ sind einer der Titelkandidaten in diesem Jahr.
2. FC Liverpool
.Das gilt auch für den Vorjahresfinalisten FC Liverpool. Doch das Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern wird den „Reds“ schon jetzt vieles abverlangen. Jürgen Klopp hat aber ein so eingespieltes Team in allen Mannschaftsteilen, dass sie nicht umsonst in der Premier League punktgleich mit Manchester City an der Tabellenspitze stehen.
Der Brasilianer Allison Becker hat zudem die womöglich letzte Schwachstelle im Kader Liverpools – nämlich auf der Torwartposition – geschlossen.
1. Manchester City
Hauchdünn vor dem FC Liverpool steht Manchester City nicht nur in der Premier League, sondern auch im Funke-Sport-Ranking. Das Team von Trainer Pep Guardiola ist das Maß aller Dinge und liefert seit Anfang Januar Beweis um Beweis dafür. Zuletzt wurde der FC Chelsea mit 6:0 abgefertigt.
Stürmer Sergio Agüero und Außenspieler Raheem Sterling sind in einer so starken Verfassung, dass Ex-Schalker Leroy Sané womöglich gar nicht gegen den S04 spielen muss. Hinten halten Laporte, Stones und Ederson den Laden dicht (nur vier Gegentore in den vergangenen elf Partien). Der Champions-League-Titel geht in diesem Jahr nur über Manchester City.