Essen. Der FC Liverpool zahlte 78,5 Millionen Euro für Virgil van Dijk. Die Bayern erwägen eine Verpflichtung von Lucas Hernandez für 80 Millionen Euro. Ein Kommentar.
Anfang des Jahres schlugen hierzulande professionelle Fußball-Manager die Hände über ihrem Kopf zusammen. 78,5 Millionen Euro ließ sich der FC Liverpool am Neujahrstag die Dienste des niederländischen Innenverteidigers Virgil van Dijk kosten.
78,5 Millionen. Für einen Abwehrspieler. Aus Southampton. Mit seinerzeit 80 Einsätzen in der Premier League. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl beispielsweise fehlte schlicht der Sinn für eine solche Transfer-Ausgabe.
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Dass Liverpool nun mit sieben Gegentoren in 19 Spielen ungeschlagen die Premier League dominiert, war da nicht vorherzusehen. Van Dijk ist Kopf einer Abwehr, die Fort Knox alle Ehre macht.
Aber ob das ein einsamer Beweis dafür sein kann, dass nun auch Verteidiger Festgeldkonten wohlhabender Fußballteams leer putzen? Karl-Heinz Rummenigge, selbst einst Torjäger und Vizeweltmeister, wird 80 Millionen Euro für Lucas Hernandez in stiller Stunde vermutlich genauso beurteilen wie Eberl einst Liverpools Invest in Virgil van Dijk.
Trotz allem denkt Rummenigge über einen wie Hernandez nach. Und vielleicht liegt die Chance im Poker: Atlético Madrid, das zwischenzeitlich mehr als 500 Millionen Euro an Verbindlichkeiten aufgetürmt hatte und zu den besonders schwarzen Schafen der Branche zählt, braucht jeden Euro.
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Der Klub operiert seit Jahren mit geliehenem Geld und dem Verkauf von Anteilen an Spielern, um sich über Wasser zu halten. Stellt sich die Frage, wie viele Bayern-Millionen in Taschen vereinsfremder Gönner landen würden. Auch ein Produkt des Fußball-Wahnsinns.