München. Nach dem Sieg gegen Lissabon erhält Bayern-Trainer Niko Kovac Rückendeckung von Spielern. Nach dem Spiel spricht der Coach über seine Situation.

Bayern Münchens angeschlagener Trainer Niko Kovac hat nach dem überzeugenden 5:1 (3:0) in der Champions League gegen Benfica Lissabon Rückendeckung aus der Mannschaft erhalten. "Ich habe mich ganz ehrlich für ihn gefreut. Er gehört zu uns, er reißt sich den Arsch auf. Das war ein wichtiger Sieg für die Mannschaft und den Trainer", sagte Arjen Robben, der mit zwei Toren (13., 30.) den höchsten Saisonsieg des deutschen Fußball-Rekordmeisters eingeleitet hatte, bei Sky.

Natürlich spiele die Mannschaft "für den Trainer", ergänzte Kapitän Manuel Neuer und nahm Kovac (47) aus der Schusslinie. "Wir stehen auf dem Platz, sind die Protagonisten und hauptverantwortlich", sagte er.

Frage: "Herr Kovac, war Benfica Lissabon der ideale Gegner zu diesem Zeitpunkt?"

Niko Kovac (47/Trainer Bayern München): "Wenn man sich das Ergebnis anschaut, kann man das daraus schließen. Benfica hat ein gute Mannschaft, aber es hat alles gepasst bei uns. Wir haben sehr gut verteidigt, haben die Chancen sehr gut genutzt und es endlich mal über 90 Minuten geschafft, die Leistung zu zeigen."

Frage: "Welche Bedeutung hat dieser klare Sieg für Sie?"

Kovac: "Fußball ist leider ein Sport, wo man nur Schwarz oder Weiß hat, Gewinnen und Verlieren, auch ein Unentschieden zählt nicht. Ich hoffe, das Ergebnis zeigt uns, dass wir über 90 Minuten zusammen gut harmonieren, dass wir Qualität haben, haben wir gewusst. Es war ein Schritt in die richtige Richtung."

Frage: "War das jetzt auch der erhoffte Befreiungsschlag?"

Kovac: "Wenn wir in der Champions League spielen, wenn wir gegen die vermeintlich Großen spielen, dann sehe ich, dass meine Mannschaft das kann. Wenn wir aber gegen die Kleineren spielen, glauben wir, dass alles mit halber Kraft geht, dass wir nicht 90 Minuten konzentriert sein müssen. Das hat sich gerächt, das sind die sechs Punkte, die uns in der Bundesliga fehlen. Ich hoffe, es war ein Befreiungsschlag und ich hoffe, dass die Spieler sehen, dass es sinnvoll ist, was wir ihnen an die Hand geben."

Frage: "Auffällig war die Umarmung mit Franck Ribery bei dessen Auswechslung. War das auch ein Zeichen an Sie, schließlich hat das jeder wahrgenommen?"

Kovac: "Ich sag es mal so, man sprach von vier Spielern, die gegen mich sind. Man sprach nicht von denen, die auf unserer Seite sind, denn davon gibt's viele. Das war eindeutig genug und daher gehen wir weiter unseren Weg. Franck ist sehr fleißig, er tut einiges, legt vieles für die Mitspieler auf. Diesmal hat er selbst die Lorbeeren geerntet."

Frage: "Am Wochenende muss der FC Bayern zu Werder Bremen und am besten nachlegen, weil sonst die Diskussion wieder beginnt. Wie zuversichtlich sind Sie?"

Kovac: "Werder ist eine große Mannschaft, das haben sie diese Saison schon bewiesen. Es ist immer wieder schwierig in Bremen. Wenn FC Bayern in der Bundesliga spielt, dann sind alle Gegner am Maximum. Es ist ein großes Spiel, wo wir nachlegen möchten und müssen und ich hoffe, wir gehen es auch so ernst an, dass wir gewinnen können."

Frage: Wie groß ist die Rückendeckung für Sie im Verein?

Kovac: "Mein Gefühl war immer so, wie ich es artikuliert habe. Das Vertrauen war immer da. In der Champions League und im Pokal sind wir im Soll, die Bundesliga ist der springende Punkt. Ich gehe davon aus, dass das Vertrauen weiter Bestand hat - so wie es bisher war." (SID)