München. Nach dem Remis gegen Düsseldorf zog sich Bayern-Sportdirektor Salihamidzic zurück. Das verwundert zwei seiner ehemaligen Mitspieler.

Serien-Meister Bayern München steckt in einer schweren Krise. Nach dem blamablen 3:3 gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf versinkt der FCB im Chaos. Trainer Niko Kovac steht an der Säbener Straße kurz vor dem Aus, in der Mannschaft herrscht Unruhe und nun sorgt auch noch der Zoff der Bayern-Legenden für Schlagzeilen. Präsident Uli Hoeneß soll nach Angaben der "Bild" Ehrenspielführer Paul Breitner aufgrund kritischer Äußerungen von der Ehrentribüne verbannt haben. Hoeneß war es auch, der am Samstag vor die Presse trat und ankündigte, im Verein alles hinterfragen zu wollen.

Matthäus: Position des Sportdirektors kann sich Bayern sparen

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Dies wäre jedoch die Aufgabe von Sportdirektor Hasan Salihamidzic (41) gewesen. Der Bosnier äußerte sich aber nicht zum Bayern-Absturz. Seit der mehr als zwei Wochen schweigt Salihamidzic. Dafür wird er von zwei seiner ehemaligen Teamkollegen scharf kritisiert. Lothar Matthäus und Stefan Effenberg sind der Meinung, dass "Brazzo" seiner Aufgabe in München nicht gerecht werde. "Es ist im Normalfall die Aufgabe des Sportdirektors, die Mannschaft öffentlich in die Pflicht zu nehmen und wachzurütteln", schreibt Matthäus in seiner Sky-Kolumne. Der Rekordnationalspieler zählt den Sportchef der Bayern an: "Leider ist Hasan Salihamidzic immer dann nicht zu sehen, wenn es darauf ankommt. Seit Wochen ist nichts von ihm zu sehen oder zu hören. Ich frage mich, wofür man einen Sportdirektor hat, wenn dieser nicht sprechen darf? Dann kann ich mir diese Position auch sparen."

Effenberg nennt zwei Nachfolge-Kandidaten für Salihamidzic

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Noch deutlicher wird Stefan Effenberg. Mit dem 50-jährigen Ex-Nationalspieler gewann Salihamidzic 2001 im Bayern-Trikot die Champions League. Dennoch übt Effenberg in seiner Kolumne beim Nachrichtenportal "t-online.de" vernichtende Kritik an seinem Ex-Kollegen: "Der weiß offenbar genau, wo er hingehört – in die zweite Reihe", sagt er.

Effenberg hält Salihamidzic für eine Fehlbesetzung und bringt zwei neue Namen ins Spiel. So seien Gladbachs Sportdirektor Max Eberl und Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic geeignete Kandidaten für den Salihamidzic-Posten.