Augsburg. . Ex-Nationalspieler André Hahn ist teuerster Neuzugang des FC Augsburg. Das Ziel bei seinem neuen alten Klub ist alleine der Klassenerhalt.
An sein erstes Bundesligaspiel erinnert sich André Hahn genau. Das 3:2 in Düsseldorf im Januar 2013 leitete die Rekord-Aufholjagd des FC Augsburg ein. Mit nur neun Pluspunkten im Gepäck nach der Hinrunde hatte bis dahin noch kein Team den Klassenerhalt geschafft. Hahn nutzte Augsburg als Sprungbrett: zur Nationalelf, zu Borussia Mönchengladbach, in die Champions League. Und doch schließt sich für den 28-Jährigen nun wieder der Kreis. Sein erstes Spiel nach der Rückkehr zum FCA steigt – bei Fortuna Düsseldorf am 25. August, zum Bundesliga-Start.
Augsburgs mittlerweile achte Spielzeit im Oberhaus in Serie ist auch ein Neuanfang für Hahn. Bei Gladbach 2017 als nicht fußfertig genug für schnelles Pass-Spiel aussortiert, wurde das vermeintlich vielversprechende Jahr bei seinem Jugendklub Hamburger SV zum Desaster: wenige Einsätze, Abstieg, Frust. „Es passte dort einfach vieles nicht“, sagt Hahn.
Anspruch: Mannschaft mitreißen
Die Familie hatte den Wechsel an die Elbe, offenbar in weiser Voraussicht, nicht mitgemacht, blieb im Haus in Mönchengladbach wohnen. Das wird nun vermietet. Im Herbst soll der Umzug nach Schwaben für Ehefrau Ragna und den zweieinhalbjährigen Sohn Julian abgeschlossen sein. „Ich bin jetzt 28 und denke immer mehr auch an die Familie“, betont Hahn.
Der Bundesliga-Check
Deutschland ist ein Land mit 82 Millionen Bundestrainern. Einige von ihnen sitzen in der Sportredaktion Ihrer Zeitung und tippen den Ausgang der neuen Bundesligasaison. Wer Meister wird, wer absteigt, wissen wir natürlich nicht. Aber bis zum ersten Spiel am 24. August zwischen den Bayern und Hoffenheim beleuchten wir täglich einen Klub und vervollständigen die Tabelle. Ob wir Experten sind? Das wissen wir erst am 18. Mai 2019.
Auf dem Rasen soll es dazu für den Ex-Nationalspieler wieder besser laufen. Mehr Einsatzzeit, mehr Erfolgserlebnisse. Wie bei seinem ersten Mal in Augsburg vor fünfeinhalb Jahren. „Damals kannte mich kaum einer. Ich war der Kämpfertyp aus Offenbach, aus der Dritten Liga, und hatte wenig Druck“, sagt Hahn. „Mittlerweile habe ich gegen Barcelona und Manchester City gespielt und bin bereit, eine Mannschaft mitzureißen. Das ist mein Anspruch. Auch wenn ich in der Kabine nicht der Typ für Ansprachen bin.“
Dafür gibt es in Augsburg ja Trainer Manuel Baum, den Sportwissenschaftler aus Landshut, der die Schwaben zweimal in Folge sicher in der Bundesliga hielt. Baum muss zum Auftakt auf seinen isländischen WM-Angreifer Alfred Finnbogason (zuletzt zwölf Tore in 22 Spielen) verzichten, der über eine Entzündung an der Patellasehne klagt. Die Ausfalldauer ist ungewiss.
Erst Klassenerhalt - dann weitersehen
Auch deshalb baut Baum auf seine teuersten Sommer-Transfers. Hahn kostete wie der finnische Mittelfeldspieler Fredrik Jensen (FC Twente Enschede) Augsburg stattliche drei Millionen Euro. Rekordzugang ist immer noch der Österreicher Martin Hinteregger. Für den Verteidiger kassierte Salzburg 2016 sieben Millionen Euro.
Aus der monetären Bescheidenheit leitet sich leicht die Zielsetzung des FCA ab. „Wir müssen erst unsere Hausaufgaben machen und den Klassenerhalt schaffen. Der Rest kommt später“, sagt André Hahn. „Der Rest“ kann auch Europa League heißen. Einmal, 2015, haben die Augsburger ja schon in der Gruppenphase prächtig mitgemischt.
Unser Tipp: Platz 13