Essen. Wegen ihrer Fotos mit Recep Tayyip Erdogan stehen Ilkay Gündogan und Mesut Özil in der Kritik. Auch Marcel Reif hat eine deutliche Meinung.
Mesut Özil und Ilkay Gündogan haben sich mit dem gemeinsamen Foto mit Türkeis Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdogan keinen Gefallen getan. In Deutschland wird diese Aktion heiß diskutiert.
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So auch am Dienstagabend bei Markus Lanz. In der ZDF-Talkrunde war auch der Journalist und Sport-Kommentator Marcel Reif zu Gast. Er fand klare Worte in Richtung Özil, aber allen voran auch Gündogan.
89 Mal spielte Özil für Deutschland, 24 Mal sein Mittelfeldkollege Ilkay Gündogan. Und nun posieren beide gut gelaunt neben dem auf der Welt so viel kritisierten Despoten Erdogan. Beide, die in Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen sind, huldigten Erdogan sogar als "ihren Präsidenten". Gündogan hatte auf dem Trikot eine persönliche Widmung an "seinen Präsidenten" geschrieben.
Vor allem Gündogan, der ein Einser-Abitur hat, bekam sein Fett weg. "Was schreibt der da? Hilft das was, dass er zwei Staatsbürgerschaften hat? Nee, hilft immer noch nicht. Das ist so ungehörig, dass es eigentlich nicht geht", fand Reif deutliche Worte und ergänzte: "Ich hoffe, dass es da noch ein ehrliches Gespräch mit den DFB-Verantwortlichen gibt. Das Thema darf nicht unter den Tisch gekehrt werden. Beide sollen mal in sich gehen und überlegen, wie sie eigentlich zu Erdogan stehen und ob sie seine Regierung als demokratisch ansehen. Sie sollen dann Stellung beziehen. Persönlich, nicht durch irgendein Statement des Managements."
Grindel wünscht sich fairen Umgang mit Özil und Gündogan
Präsident Reinhard Grindel vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ruft nach zunächst deutlicher Kritik an Özil und Gündogan für die Zukunft zu einem fairen Umgang mit den beiden Nationalspielern auf. "Menschen können Fehler machen. Wir müssen das Maß wahren", sagte Grindel am Dienstag im Dortmunder Fußball-Museum und ergänzte, viele Kritiker hätten über das Ziel hinausgeschossen.
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"Wir vonseiten des Verbandes haben den beiden klargemacht, dass es keine glückliche Aktion war", sagte Bundestrainer Joachim Löw bei der Bekanntgabe des WM-Kaders am Dienstag in Dortmund. Er kündigte ein Gespräch mit den Spielern für das Trainingslager der Nationalmannschaft in Südtirol (23. Mai bis 7. Juni) an. Er betonte allerdings auch: "Beide haben für die Integration in Deutschland sehr viel getan", der Vorfall, ergänzte er, werde "eine Lehre für sie sein".