Dortmund. Der Umgang mit dem lange verletzten Torwart Manuel Neuer stellt Bundestrainer Joachim Löw vor einige Fragen. Vermutlich verschafft er sich Zeit.
Der Ort des Geschehens, das Deutsche Fußball-Museum, hat sich bereits hübsch geschmückt: Die gläserne Fassade des Gebäudes in der Dortmunder Innenstadt zieren 26 Schattenrisse gleicher Kontur. Erst wenn Bundestrainer Joachim Löw ab 12.30 Uhr seinen vorläufigen Kader von noch unbekannter Größe bekanntgibt, werden aus den Schatten Portraitbilder. Und aus Fragezeichen Ausrufzeichen.
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Denn neben dem Dortmunder Mario Götze gibt es weitere Spieler, deren Nominierung ungewiss erscheint. Schlüsselpersonalie ist Torwart und Mannschaftskapitän Manuel Neuer. Der Münchener fällt seit September wegen seines dritten Mittelfußbruches hintereinander aus und kämpft sich im Klub gerade erst zurück. Ein Einsatz im DFB-Pokalfinale am kommenden Samstag gegen Eintracht Frankfurt ist nach jetzigem Stand zwar unwahrscheinlich, aber zumindest theoretisch denkbar. Vor der Nominierung des endgültigen 23-Mann-Kaders am 4. Juni könnte Neuer einen Belastungstest im Spiel gegen Österreich absolvieren. Vermutlich fährt er als Nummer 1 mit nach Russland – oder eben gar nicht.
Boateng befindet sich wieder im Lauftraining
Der Nebel um seinen Mannschaftskollegen Jerome Boateng hat sich da schon deutlicher verflüchtigt. Der Innenverteidiger zog sich eine schwere Muskelverletzung zu, befindet sich aber schon wieder im Lauftraining. Eine Nominierung ist keine Frage. Emre Can hingegen klagt anhaltend über Rückenschmerzen und könnte deswegen ebenso nicht dabei sein wie Shkodran Mustafi, der beim FC Arsenal keine überzeugende Saison spielte. Seinen verdienten Weltmeistern eine Absage mitzuteilen, dürfte Löw auch in den Fällen André Schürrle und Benedikt Höwedes schwerfallen. Aber vermutlich kommt es so.
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In anderen Fällen kann Löw auf Zeit spielen. In einem vorläufigen Kader mit beispielsweise 27 Spielern hätten vier Torhüter, Götze, die um einen Platz streitenden Stürmer Mario Gomez und Sandro Wagner sowie potenzielle Streichkandidaten wie Matthias Ginter oder Sebastian Rudy Platz.