Düsseldorf. . Der Bayern-Star ist im WM-Jahr wieder in bestechender Form - und dem Klose-Rekord auf den Fersen. Weltmeisterschaften sind Müllers Turniere.

Nun werden schon im eigenen Lager Überlegungen angestellt, wie Thomas Müller zu stoppen wäre. „Ich gebe einem spanischen Verteidiger einen Fuffi“, sagte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff hübsch flapsig. Ob einem dieser spanischen Millionäre mit einer derartigen Alimentierung ein Gefallen für die Testpartie am Freitagabend (20.45 Uhr/ARD) abzuringen wäre? Ist diesem niemals verletzten Thomas Müller mit einem banalen Tritt überhaupt beizukommen?

„Wo keine Muskeln sind, kannst du dir auch nicht wehtun“, sagte der Nationalspieler einst, der gerade in WM-Sommern zu beeindruckender Form findet. 2010 in Südafrika schoss er als Neuling fünf Tore, 2014 beim Titelgewinn in Brasilien erneut fünf. Den internationalen Rekord für WM-Tore hält Miroslav Klose mit 16 Treffern. Aber Müller ließ nach dessen Abschied 2014 schon wissen: „Aufgepasst, Miro: Ich bleibe dir auf den Fersen!“

Bei einer EM traf er nie

Bei einer EM traf er nie, Weltmeisterschaften sind Müllers Turniere. Im ersten Halbjahr der laufenden Saison fiel er glatt sechs Wochen verletzt aus. Aber als gäbe es einen Automatismus, hat 2018 gerade erst begonnen, und Müller scheint wieder Müller zu sein: ehrgeizig wie immer, erfolgreich obendrein, Führungsspieler. Was er sagt, steht sinnbildlich für diese Mannschaft. Daher gehören ihm die ersten öffentlichen Spieler-Sätze im WM-Jahr auf größerer Bühne. „Grundsätzlich haben alle die Mentalität, gewinnen zu wollen. Deshalb sind wir die Auslese“, meinte der Profi des FC Bayern München am Mittwoch in Düsseldorf, dem Spielort der Partie gegen Spanien. „Jeder weiß, dass er gefordert ist, das tut der Leistungsdichte gut. Wir haben eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend“, beschrieb Müller, der mit 37 Treffern der erfolgreichste Länderspieltorschütze im deutschen Kader ist.

Das macht auch Rekordhalter Klose vermutlich Sorgen. Müller ist 28 Jahre alt, Russland ist gebucht, Katar 2022 locker denkbar, schließlich ist er fast nie verletzt. Warum eigentlich, Herr Bierhoff? „Ich glaube seine Frau sagt: Verletz dich nicht, dann bist du nur zu Hause.“