Düsseldorf. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird im Länderspiel gegen Spanien erstmals das neue Auswärtstrikot tragen. Es erinnert an die WM 1990.

Bei der Nationalelf sind Wortspiele immer gern gesehen. Am Dienstag, als sich die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw für die beiden Testpartien gegen Spanien am Freitag (20.45 Uhr/ARD) und Brasilien am Dienstag in Berlin am Düsseldorfer Medienhafen traf, parkte dort ein Umzugswagen vor dem Teamhotel. „Sägewerk Transporte“ stand drauf. Was da wohl drin sei, witzelte ein auf die Ankunft Wartender, „bestimmt Löws Stammelf“.

Weniger humoristische Kreationen pflegen sie beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), wenn es darum geht, dem Nationalteam vor einem Turnier den richtigen Slogan zu verpassen. „Bereit wie nie“ hieß er vor der WM 2014, „Vive La Mannschaft“ lautete er zur EM 2016. Nun steht wieder ein Turnier an, die in 85 Tagen beginnende WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli). Und auf dem vor dem Teamhotel parkenden schwarzen Mannschaftsbus prangte am Dienstag sodann der neue Schlachtruf: „Best Never Rest.“ Das Wortspiel ist hier ein optisches, das „V“ in Never golden hervorgehoben und wie eine römische Fünf geschrieben. Der fünfte deutsche WM-Titel soll herausspringen.

Dazu kommt das neue Auswärtstrikot der DFB-Elf: ein grünes Retrotrikot, das an die WM 1990 erinnert, die Deutschland bekanntlich gewann.

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Leon Goretzka nickte, als der Schalker Mittelfeldspieler nach seiner Ankunft den neuen Slogan begutachtete. „Gerade wenn man Erfolg hatte, neigt man vielleicht dazu, sich darauf auszuruhen“, sagte er. „Da müssen wir gegensteuern und weiter Gas geben. Das ist die Grundlage, um Erfolg zu haben.“ Löw wird diese Worte zufrieden vernommen haben. Ist es doch das großen Thema des 58-Jährigen, seit er vor und während der EM 2016 einen Anflug von wenig zielführender Gemütlichkeit ausgemacht hatte. Das hat sich mittlerweile geändert. Die DFB-Auswahl ist seit 21 Partien ungeschlagen. Diese verordnete Rastlosigkeit will Löw nun bis zur WM sehen. Sie entscheidet auch darüber, wen der Bundestrainer dorthin mitnimmt.

"Jeder kann sich noch einmal zeigen"

Die Spiele gegen Spanien und Brasilien sind Löws letzte Gelegenheit, sein Personal vor der vorläufigen Kadernominierung am 15. Mai auf „Best Never Rest“-Mentalität zu untersuchen. „Jeder kann sich noch einmal zeigen. Für uns ist es wichtig zu sehen, wo wir stehen“, sagte Abwehrspieler Jerome Boateng am Dienstag. Besonders zeigen müssen sich Spieler auf drei Positionen. Löws Stammelf ist ja eigentlich schon in Düsseldorf angeliefert. Er hat sie im Kopf mitgebracht. Neben den gesetzten Toni Kroos und Mesut Özil hat Löw im zentralen Mittelfeld noch eine Planstelle zu vergeben, dafür aber mindestens drei erstklassige Kandidaten: Goretzka, den sich in vorzüglicher Form bei Manchester City befindlichen Ilkay Gündogan und Sami Khedira. Links auf dem Flügel können sich Julian Draxler und Leroy Sané beweisen. Marco Reus soll sich in Dortmund erst wieder in seinen Rhythmus spielen, ist aber ebenfalls ein Mann für die WM-Startelf. Auf der Torwartposition setzen sie beim DFB darauf, dass Manuel Neuer rechtzeitig von seinem zweiten Mittelfußbruch genesen wird. „Ich sehe ihn in der Kabine bei Bayern, da macht er einen positiven Eindruck. Wir hoffe, dass er schnell zurückkommt“, sagte Boateng.

Neben Startelf-Gedanken geht es für Löw darum, eine gesunde Personal-Mischung zu entwerfen. Im Angriff ist derzeit der Leipziger Timo Werner gesetzt (sieben Tore in zehn Länderspielen). Dahinter konkurrieren Mario Gomez und Sandro Wagner um einen einzigen Platz als Stoßstürmer. Gomez hat seit seinem Winterwechsel zum VfB Stuttgart sechs Treffer erzielt, Wagner seit seiner Rückkehr zum FC Bayern im Winter fünf. Gute Argumente haben beide. Und der Gemütlichkeit sind sie auch eher unverdächtig.