Madrid. . Superstar Cristiano Ronaldo kokettiert seit Tagen mit Abschiedsgedanken. Topklub Real Madrid wehrt sich nur bedingt. Es geht um Geld.
Cristiano Ronaldo hatte gestern frei. Nicht mal mitreisen musste er nach Leganés zu Real Madrids Hinspiel im spanischen Pokalviertelfinale. Zeit für seine vier Kinder. Zeit aber auch für Gedanken. Denn es gibt da diese Zukunftsfrage beim Weltfußballer, die sogar Reals sportliche Krise mit 19 Punkten Rückstand in der Liga überlagert. Ronaldo möchte mehr Geld, der Klub will es ihm nicht geben, und deshalb flirten beide Seiten mit der Trennung.
Der 32-Jährige fühlt sich abgehängt: Das Nettojahresgehalt von Kollege Neymar wird bei Paris St.-Germain auf 36 Millionen Euro taxiert, Lionel Messis beim FC Barcelona gar auf 50 Millionen. Ronaldo selbst soll mit seinem vor einem Jahr bis 2021 verlängerten Vertrag bei rund 22 Millionen stehen.
Saison steht auf der Kippe
Seit Monaten hat er in Interviews codierte Botschaften geschickt. „Ich würde gern hier meine Karriere beenden, aber es hängt nicht von mir ab“ – so eine der Standardformulierungen, mit denen er den Ball zu Vereinspräsident Florentino Pérez spielte. Doch der hält nichts von der Partie, schon gar nicht jetzt, wo die Saison auf der Kippe steht: Ein Ausscheiden gegen Topfavorit Paris in der Champions League, und es warten Monate der sportlichen Bedeutungslosigkeit. Monate, in denen es eine neue Mannschaft zusammenzustellen gälte – womöglich ohne den bisherigen Projektleiter. Der 2009 zur damaligen Rekordsumme von 94 Millionen Euro akquirierte Ronaldo hat mit 422 Toren in 418 Spielen für Real Madrid seine Schuldigkeit mehr als getan.
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Laut der portugiesischen Sportzeitung Récord soll Ronaldos Berater Jorge Mendes nun grünes Licht von Real erhalten haben, für den Superstar einen neuen Verein zu suchen. Angesichts seiner bald 33 Jahre und dem üppigen Transfervolumen (Gehalt wie Messi, bis zu dreistellige Ablöse) wird das nicht einfach. Selbst Ronaldos geliebter Ex-Verein Manchester United zögert.
Die Trauer in Madrid über ein mögliches Adiós hält sich in Grenzen. „Ich sehe kein Real ohne ihn“, sagt zwar Trainer Zinédine Zidane. Doch Ex-Kapitän Manolo Sanchís meint: Sogar Klublegende Di Stéfano sei irgendwann gegangen – „alles andere ist da kein Drama mehr“. In einer Umfrage der Sportzeitung As antworteten zwei Drittel von 125 000 Teilnehmern auf die Frage, ob Ronaldo bleiben solle: nein.