Madrid. Real Madrid liegt in der Tabelle 16 Punkte hinter Barcelona zurück. Zudem zauderte Real zuletzt bei den großen Namen auf dem Transfermarkt.

Präsident Florentino Pérez ging in die Kabine, und die Tür blieb lange verschlossen. Derweil fand selbst Klubdirektor Emilio Butragueño keine Formel der Beschönigung. Als Trainer Zinédine Zidane schließlich vor die Mikrofone trat, erklärte er, dass er keine Erklärung hat: „Ich muss das Problem finden.“

Beim 2:2 gegen Celta Vigo am Sonntagabend waren die zwei Tore des zuvor lange verletzten Gareth Bale die einzigen positiven Aspekte. Es war eine konfuse Darbietung, bei der selbst einer wie Toni Kroos einen Ball nach dem anderen verlor. Ein spielerischer Tiefpunkt, nach dem der Kredit von fünf Titeln im Kalenderjahr 2017 endgültig aufgebraucht scheint. Nicht mal die Hinrunde in Spanien ist absolviert, und der Titelverteidiger liegt in der Tabelle mit 16 Punkten (bei einem Spiel weniger) hinter dem FC Barcelona zurück. 16 Punkte: „Ich schäme mich“, schreibt ein Kolumnist in der Sportzeitung „As“, der seinen Klub sonst selbst in den schwersten Stunden verteidigt.

Sogar Weltfußballer Cristiano Ronaldo spielt derzeit schlecht.

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Auch Zidane durchlebt schwere Stunden. Diese Woche feiert er zweijähriges Amtsjubiläum. Hätte er in dieser kurzen Zeit nicht acht Trophäen gewonnen und wäre er nicht Klublegende – es stünde schlecht um ihn. So ist eine Entlassung vorerst kein Thema, weshalb nach Branchenlogik der andere Hebel in den Fokus rückt, den man im Fußball in Bewegung setzen kann: der am Transfermarkt.

Während Barcelona mit allem Pomp seinen Rekordtransfer Philippe Coutinho präsentierte, zauderten die Hauptstädter zuletzt bei den großen Namen und kaprizierten sich lieber auf das Horten spanischer Talente. Als nächstes steht Torwart Kepa Arrizabalaga (23) von Athletic Bilbao auf der Liste. Zidane scheint von Reals Ausbildungsoffensive jedoch genug zu haben. „Ich brauche keinen Torwart“ sagte er.

Und einen Stürmer? Oft fällt der Name von Inter Mailands Mauro Icardi. Der wäre zwar teuer, aber sofort in der Champions League einsetzbar, und in der geht es bald gegen Paris St. Germain. Für Real wird dieses Spitzenspiel nun schon ein Finale für die ganze Saison.