Köln/Mönchengladbach. Der DFB ermittelt nach dem Fahnenklau im Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach. Kritik gibt es für Lukas Podolski.

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat nach dem Fahnenklau im Bundesliga-Derby gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) ein Ermittlungsverfahren gegen den 1. FC Köln eingeleitet. Der Verein wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert.

Ein als Ordner verkleideter FC-Anhänger hatte in der Halbzeitpause eine Fahne aus dem Gladbacher Fanblock gestohlen und in die Kölner Kurve gebracht. Die Gästefans, die ihre Fahne zurückholen und den "Dieb" verfolgen wollten, wurden von Polizei und Sicherheitspersonal aufgehalten. Im Gladbach-Block rollten sie ihre verbliebenen Banner und Flaggen ein und verzichteten auf weitere Anfeuerungsrufe.

Unterdessen kritisierte Gladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof FC-Ikone und Weltmeister Lukas Podolski, der zum Klau der Fahne einen wohlwollenden Tweet aus Japan abgesetzt hatte. "Ich will es mal so ausdrücken: Es ist eine ganz unglückliche Situation hervorgerufen worden aus Japan, weil es mit diesem Tweet alleine ja nicht getan ist", so Bonhof. "Darunter war auch ein Bild abgezeichnet von einem Geißbock und einem Fohlen, was - ich sag mal - nicht in die oberste Schublade gehört. Da muss man schon ganz schön aufpassen, um so etwas zu posten als Privat-Tweet", sagte er in der Sendung "100 Prozent Bundesliga" bei Nitro.

Bonhof wirft Ordnungsdienst Versagen vor

Bonhof warf zudem dem Ordnungsdienst im Rheinenergiestadion Versagen vor. "Was viel schlimmer ist, das ist nicht diese Meinung aus Japan, sondern eine Situation auf diesem Platz, wo der Ordnungsdienst brutal versagt. Was wäre gewesen, wenn da jemand was völlig anderes vorgehabt hätte, als eine Fahne zu klauen? Und keiner reagiert auf dem Platz. Da frage ich mich, ist das jetzt Sicherheitsdienst oder ist das ein Dienst am Fan? Und das muss man infrage stellen. Denn wir wollen - und das ist auch mein Anspruch als Vizepräsident von Borussia Mönchengladbach - unseren Mitgliedern und unseren Fans sichere Spiele bieten", sagte der Ex-Profi. (sid)