Köln. Borussia Mönchengladbach hat das Derby gegen den 1. FC Köln mit 1:2 verloren. Weil Simon Terodde in der Nachspielzeit traf. Der Spielbericht.
Die Schlusspointe in Müngersdorf war ein Aufschrei der Domstädter Art. Simon Terodde, der Neuzugang aus Stuttgart, köpfte das Bundesliga-Schlusslicht im 88. rheinische Bundesliga-Klassiker gegen Borussia Mönchengladbach nach einer taktisch guten Partie zum 2:1 (1:0)-Sieg - in der fünften Minute der Nachspielzeit. Köln feierte, Gladbach war geknickt - aber irgendwie hatte sich der kampfstarke FC den Erfolg verdient.
Gladbachs Trainer Dieter Hecking ließ zunächst den nach einer Wadenblessur wiedergenesenen Raffael auf der Bank, stellte dafür Thorgan Hazard neben Kapitän Lars Stindl in den Angriff. Auf der linken Offensivseite startete Vincenzo Grifo, rechts Patrick Herrmann.
Gladbach fehlte die Zündung
Die Borussen bestimmten zwar über weite Strecken das rheinische Derby. Wirklich unter Druck geriet die strikte 4-4-2-Formation von FC-Trainer Stefan Ruthenbeck aber nicht. Gladbach fehlte irgendwie die Zündung. Dem Treffer am nächsten war vor der Pause Comebacker Christoph Kramer. Der Weltmeister schaffte es aber nicht, aus spitzem Winkel den Ball per Grätsche über die Kölner Torlinie zu bringen.
Bei den Domstädtern hatte Debütant Simon Terodde gegen den bulligen Gladbacher Innenverteidiger Jannik Vestergaard wenig gute Szenen. Als Linksverteidiger gab Nationalspieler Jonas Hector sein Comeback nach viermonatiger Verletzungspause. Simon Zoller setzte den kurzfristig wegen einer Muskelverletzung ausgefallenen Matthias Lehmann.
Das Derby brachte in Halbzeit eins niemand der 50 000 Zuschauer in Wallung. Ausnahme war die einzige Kölner Torchancen: Freistoß Milos Jojic von rechts, Direktabnahme Frederik Sörensen, der Jannik Vestergaard und Torhüter Yann Sommer überlistet, 1:0 für das Schlusslicht.
Fahnenklau in der Halbzeit
Wenig lustig war in der Halbzeit ein Fahnenklau. Ein als Ordner gekleideter FC-Fans klaute eine Fahne vom Zaun der Gladbacher Kurve, lief dann quer über das komplette Spielfeld und stieg dann auf den Zaun der Kölner Anhänger. FC-Fans jubelten auf dem Platz, die Gladbacher wollten hinter der Fahne her, wurden aber von der Polizei aber zurückgedrängt.
Erst mit Beginn der zweiten Halbzeit beruhigte sich die Szenerei. Die Borussia-Fans hängten ihre Fahnen ab, stellten die Unterstützung ein - bis zur 68. Minute. Dann stand es plötzlich doch 1:1. Der eingewechselte Raffael drosch den Ball im Strafraum im zweiten Versuch unter die FC-Querlatte zum Ausgleich. Das war die Zündung für eine hochklassige Schlussphase. Fast im Gegenzug hatte die Borussia großes Glück: Freistoß Jojic von der linken Seite, wieder Sörensen vor Vestergaard, diesmal allerdings semmelte der Kölner Verteidiger aus nur fünf Metern Distanz über die Latte.
Dann probierte es der eingewechselte Christian Clemens per Dropkick, Torhüter Yann Sommer stand richtig. Auf der Gegenseite hatte Patrick Herrmann per Flachschuss das 2:1 auf dem Schuh, verzog aber ganz knapp.
Kein Elfmeter für Gladbach
Schiedsrichter Felix Zwayer bemühte drei Minuten vor dem Ende den Video-Assistenten, entschied aber beim vermeintlichen Foul von Jorge Meré an Jonas Hofmann im FC-Strafraum nicht nachträglich auf Elfmeter.
Und dann kam die fünfte Minute der Nachspielzeit: Kopfball Simon Terodde, Tor und Sieg für Köln!
Der Gladbach-Ticker zum Nachlesen: