Belfast. Joachim Löw hat den aktuellen Zustand des deutschen Fußballs beklagt. Konter muss der Bundestrainer nicht fürchten. Ein Kommentar.

2007 hatte Oliver Bierhoff angesichts des schwachen Abschneidens deutscher Mannschaften im Europacup einen runden Tisch angeregt. Der Manager der Nationalmannschaft klagte über fehlende Qualität und Spielphilosophie. Dafür kassierte der Europameister von 1996 einen deftigen Konter von Rudi Völler. Der einstige Bundestrainer forderte Bierhoff auf, mehr Demut zu zeigen: „Brasilianische Spielweise einfordern mit Füßen aus Malta, das geht eben nicht.“

Am Mittwoch beklagte Joachim Löw den aktuellen Zustand des deutschen Fußballs. Sechs Pleiten in sechs Europapokalspielen? Alarmierend und kein Zufall. Und wer hierzulande denke, dass nur in Deutschland die Supertalente an den Bäumen wachsen würden, der täusche sich und lüge sich in die Tasche.

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Wer das 3:0 von Paris gegen Bayern München gesehen hat, kann Löw nur zustimmen. Da spielte der 18-jährige Franzose Kylian Mbappé die Abwehr des Rekordmeisters schwindelig. Der BVB war gegen Real Madrid chancenlos, weil neben Ronaldo auch ein junger spanischer Mann namens Isco durch die Dortmunder Reihen wirbelte.

Es schadet dem deutschen Fußball nicht, dass Löw nun erneut eine Warnung ausgesprochen hat. Der Bundestrainer muss auch nicht damit rechnen, dass sich Rudi Völler erneut zu Wort meldet.