Belfast. Die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw hängt vor allem vom Verlauf der WM 2018 ab. Er kann sich auch vorstellen, eine Klubmannschaft zu trainieren.
Elf Jahre ist Joachim Löw bereits Bundestrainer. Man spricht schon vom „ewigen Jogi. Irgendwie ist es auch schwer vorstellbar, dass der 57-Jährige einmal keine Lust mehr haben könnte auf das höchste deutsche Fußballtraineramt.
Deshalb war es ziemlich überrasschend, dass Löw am Mittwoch in Belfast sinngemäß erklärte, dass er nicht mit dem Amt des Bundestrainers verheiratet sei. „Ich kann mir durchaus vorstellen, einmal bei einem Klub zu arbeiten“, sagte er, „ich habe große Lust darauf, auf dem Trainingsplatz zu stehen und mit einer Mannschaft zu arbeiten.“
Löw hat einen Vertrag bis 2020
Das soll natürlich nicht heißen, dass Löw keine Lust mehr verspürt, Nationaltrainer zu bleiben. Schließlich hat er noch einen Vertrag bis 2020. Allerdings bedeutet das Arbeitspapier auch nicht automatisch, dass der Bundestrainer in den kommenden drei Jahren auch zwingend Löw heißen wird.
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Seine Zukunft hängt natürlich vom Verlauf der WM in Russland ab. Eine Titelverteidigung könnte dafür sorgen, dass Löw zur Erkenntnis gelangt, auf dem Höhepunkt abzutreten. Das wäre übrigens kein Problem. In seinem Vertrag ist eine Ausstiegsklausel verankert, die es ihm ermöglichen würde, in aller Freundschaft zu gehen.
DFB muss nicht in Hektik ausbrechen
Ein überraschendes Scheitern könnte dafür sorgen, dass der bislang unantastbare Fußball-Lehrer in die Kritik geraten könnte. Und Stimmen laut werden, dass der deutsche Fußball einen frischen Mann benötigt.
Der DFB wird die Ausführungen des Bundestrainers aufmerksam verfolgt haben. Dabei muss der Verband nicht in Hektik ausbrechen. Aber: Er sollte sich für den Fall, dass Löw keine Lust mehr auf das Amt verspürt, gewappnet sein.