Belfast. Vor dem WM-Qualifikationsspiel des deutschen Nationalteams in Nordirland wurde Bundestrainer Joachim Löw zur vergangenen Europapokal-Woche befragt.
Wenn Joachim Löw zu diesem Thema wirklich lieber nichts sagen wollte, dann war ihm das etwas sehr spät eingefallen. Einen Tag vor dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Nordirland wurde der Bundestrainer in Belfast zur vergangenen Europapokal-Woche der deutschen Bundesligisten befragt. Diese hatten in sechs Spielen in der Champions League und der Europa League nicht nur keinen Sieg geholt, sondern sogar keinen einzigen Punkt.
"Sechs verlorene Spiele sind ein wenig alarmierend. Wenn man alle Spiele verliert, dann muss man sich Gedanken machen. Ob das eine Tendenz ist, muss man abwarten. Es wäre verfrüht, jetzt ein Fazit zu ziehen, denn Dortmund und Bayern München haben zum Beispiel noch gute Chancen weiterzukommen", begann der Bundestrainer einigermaßen zurückhaltend, um sich dann aber doch ein wenig in Rage zu reden. Offenbar sah er die Gelegenheit, ein aus seiner Sicht weit verbreitetes Urteil zu widerlegen.
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"Wenn man zurückgeht in diesem Jahrhundert, muss man sagen, dass deutsche Klubs im internationalen Vergleich nicht allzu viele Titel geholt haben. Jeder, der behauptet, die deutsche sei die beste Liga überhaupt, sollte sich hinterfragen, ob das auch stimmt. Das ist ein Trugschluss."
Es gäbe Gründe dafür, dass die Ergebnisse so ausfallen, wie sie ausfallen. Was man besser machen könne, "darüber mache ich mir nicht erst seit letzter Woche Gedanken", sagt Löw. Die Eindrücke, die er und seine Trainer und Scouts in Südamerika, in Spanien oder Frankreich erhielten, gäben keineswegs dazu Anlass zu glauben, dass es eine solche Menge an Talenten nur in Deutschland gäbe.
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"Zu sagen, wir in Deutschland hätten die besten Talente überhaupt, ist falsch." Auch in anderen Ländern gäbe es "überragende Spieler", warnte Löw vor zu viel Hochmut in den eigenen Reihen ob einer Fülle von talentierten Spielern, mit denen Löw im Sommer in Abwesenheit vieler Stars den Confed-Cup gewann. "Aber jetzt", sagte Löw zum Ende seiner Ausführungen zu diesem Thema, "ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu reden."