Stuttgart. Der Fan Club Nationalmannschaft setzt in Stuttgart ein deutliches Zeichen gegen Rechts. Die Fans distanzieren sich damit von den Vorfällen in Prag.
Der Fan Club Nationalmannschaft distanziert sich beim Länderspiel der deutschen Mannschaft in Stuttgart gegen Norwegen von den Vorfällen in Prag. Dort hatten etwa 200 bis 300 Personen fremdenfeindliche Parolen gegrölt. Im Stuttgarter Stadion hängt deswegen ein 70 Meter langes Plakat. Darauf steht: „Gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung – der Fan Club ist bunt und steht hinter der Mannschaft“.
Neben dem offiziell organisierten deutschen Fanblock gab es in der Eden Aréna in Prag während des Länderspiels gegen Tschechien (2:1) eine Zelle von etwa 200 Personen, die beide Nationalhymnen und eine Schweigeminute störten. Nationalspieler Timo Werner (RB Leipzig) wurde beschimpft, der DFB geschmäht. Laut DFB-Präsident Reinhard Grindel hat sich zumindest ein Teil der Rechtsextremen illegal Zugang zum Stadion verschafft.
"Eine ganze Reihe dieser Leute ist gewaltsam ins Stadion gekommen, indem sie einen Blocksturm gemacht haben", sagte er in der SWR-Sendung Sport im Dritten. Grindel sprach von 200 bis 300 Problemfans, vor denen der DFB vorab gewarnt gewesen sei - eine altbekannte "Klientel". "Sie haben gezeigt, dass sie den Fußball nicht lieben, sondern ihn verachten", fügte er am Montag in Stuttgart hinzu: "Wir werden eine ganze Reihe von Strafverfahren sehen." Zudem kündigte er Stadionverbote an. (fs/mit sid)