Prag/Stuttgart. . Der Abwehrspieler Mats Hummels reagierte in Prag auf die Vorfälle in der Fankurve. „Davon distanzieren wir uns komplett“, meinte Hummels.
- Der Abwehrspieler Mats Hummels reagierte in Prag auf die Vorfälle in der Fankurve
- „Davon distanzieren wir uns komplett", meinte Hummels
- Deutschland gewann das Spiel 2:1 gegen Tschechien
Sami Khedira saß vor dem Fernseher. Eine Knieverletzung verhinderte, dass der Nationalspieler von Juventus Turin hätte eingesetzt werden können beim 2:1 (1:0) gegen Tschechien am Freitagabend in Prag. Den Eklat auf der Tribüne hatte er so ebenfalls nicht wahrgenommen. „Um ehrlich zu sein, habe ich das nicht mitbekommen“, sagte der 30-Jährige, der für die Partie an diesem Montag gegen Norwegen in den Kader zurückkehrt. „Ich habe erst nach dem Spiel gesehen, dass etwas vorgefallen sein muss, als Mats die anderen in die Kabine geschickt hat.“
Jener Mats Hummels (28) bewies an diesem Abend ein gutes Gespür – und nannte beim Namen, was beim Namen genannt werden muss. „Katastrophe! Ganz schlimm“, sagte der Siegtorschütze, als er auf das Verhalten eines Teils der Fans angesprochen wurde. „Davon distanzieren wir uns komplett. Deswegen sind wir auch nicht hingegangen. Das Verhalten war so weit daneben, dass es nicht zur Diskussion stand, da noch hinzugehen. Das sind keine Fans, das sind Krawallmacher, Hooligans. Wir müssen schauen, dass wir die aus dem Stadion kriegen.“
Der frühere Dortmunder und jetzige Münchener wusste auch, dass er damit auch jene traf, die die Mannschaft begleitet und friedfertig unterstützt hatten, aber aus seiner Sicht war es unvermeidlich, dieses Signal zu senden: „Tut uns leid, für die, die das nicht gerufen haben.“
Auch Julian Brandt wurde deutlich
Bemerkenswert war auch, dass sich aus der Mannschaft ansonsten nur der erst 21 Jahre alte Leverkusener Julian Brandt konkret zu den Geschehnissen äußerte: „Wenn du Gesänge hörst mit nationalsozialistischem Hintergrund, braucht man sich nicht wundern, dass wir das nicht bejubeln. Wir waren uns alle einig, dass wir da jetzt nicht noch in die Kurve gehen und das noch unterstützen.“