München. Niedergeschlagen stand Bayern-Kapitän Philipp Lahm nach der Niederlage gegen den BVB vor dem ARD-Mikrofon. Mehmet Scholl leistete Aufbauarbeit.

  • Die Niederlage der Bayern gegen den BVB hat Philipp Lahm sichtlich mitgenommen
  • Der Bayern-Kapitän stellte sich dennoch den Fragen nach dem Spiel
  • ARD-Experte Mehmet Scholl leistete mit einem Lob wichtige Aufbauarbeit

Ein Spiel zum Vergessen: Das erhoffte Happy End blieb Philipp Lahm im DFB-Pokal-Halbfinale am Mittwochabend verwehrt. Nach den intensiven 90 Minuten plus langer Nachspielzeit musste der Bayern-Kapitän den Spielern von Borussia Dortmund letztlich beim ausgelassenen Jubeln zusehen. Die bittere Klarheit: Beim Weg in den Fußball-Ruhestand findet nach dem Aus in der Champions League gegen Real Madrid vor einer Woche nun auch das Pokal-Finale in Berlin ohne Philipp Lahm und den FC Bayern München statt.

Riesenlob von Scholl: Überragend und Weltklasse

Für Lahm bleibt nach dem Spiel letztlich nur der schwere Gang in das kleine ARD-Übertragungsstudio: Vor die Mikrofone von Moderator Matthias Opdenhövel und dem langjährigen Experten Mehmet Scholl. Lahm wirkt abgekämpft und enttäuscht. Er weiß: Sein Ballverlust leitete in der zweiten Halbzeit die Niederlage gegen den BVB ein - Ousmane Dembélé traf in der Folge zum 3:2-Siegtreffer. Doch der Bayern-Kapitän zeigt nun Größe. Redet nicht um den heißen Brei herum. Er sagt: "Und dann mache ich den entscheidenden Fehler..."

Die Moderatoren erkennen die Enttäuschung des Weltmeisters. Und Mehmet Scholl greift noch einmal zum Mikrofon. "75 Prozent aller Spiele, die du gespielt hast, hast du überragend gespielt. Die anderen 25 waren Weltklasse!" Trost und Anerkennung für eine große Spielerpersönlichkeit. (dihei)

Lahm-Finale steigt nun gegen den SC Freiburg

Das Lahm-Finale wird am 20. Mai im Liga-Heimspiel gegen den Freiburg steigen. Kein Glamour-Kick, aber wohl immerhin einer mit der Meisterschale. "Dann ist das so", stöhnte der 33-Jährige frustriert.

Es passt ins Bild, dass ausgerechnet Lahm ein schwerer Fehler vor dem Siegtor von Borussia Dortmund unterlief. Trotzdem sprach ihn Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge nach dem 2:3 von "einer Schuld" frei. Gerade Lahm wollte unbedingt noch einmal nach Berlin, "das Spiel erleben, als krönenden Abschluss", sagte Rummenigge: "Das ist jetzt leider nicht gelungen. Das tut mir leid für ihn."

Lahm wird schmerzhafte Niederlage wegstecken

Lahm wird auch diese schmerzhafte Niederlage wegstecken, wie so viele in seiner von weitaus mehr Erfolgen geprägten Karriere. "Für mich sind es nur noch dreieinhalb Wochen. So schwer es heute fällt: Ich versuche, die letzten Wochen als Fußballprofi zu genießen." Ein Umdenken schloss er aus, es bleibt beim Karriereende. "Das ist eine reiflich überlegte Entscheidung. Das Gefühl ändert sich nicht. Deswegen wird es da keine andere Meinung von mir geben", sagte er. (mit dpa)