Manchester. Im FA-Cup-Halbfinale trifft Manchester City auf Arsenal. Leroy Sané von ManCity sagt: „Guardiola hat mir gezeigt: Versuch’s doch mal wie Messi.“

Ob das nun ein gutes Omen ist, sei mal dahin gestellt. Auf jeden Fall hat Lionel Messi nun schon zum zweiten Mal für einen deutschen Fußball-Nationalspieler als Vorbild herhalten müssen. Mittlerweile legendär ist der motivierende Spruch, den Bundestrainer Joachim Löw Mario Götze im WM-Finale 2014 bei der Einwechslung mit auf den Weg gab. „Zeig‘ der Welt, dass du besser bist als Messi.“ Das Ergebnis ist bekannt, Götze erzielte im berühmten Maracana-Stadion von Rio de Janeiro in der Verlängerung den 1:0-Siegtreffer über Argentinien. Einziges Problem: Seit diesem Spiel lief bei Mario Götze aus verschiedenen Gründen gar nicht mehr so viel zusammen, erst recht nicht so gut wie bei Lionel Messi.

Der zweite deutsche Nationalspieler, der sich an Lionel Messi, Superstar des FC Barcelona, orientieren soll, ist Leroy Sané. Noch kein Weltmeister wie Götze, dafür aber ein großer Hoffnungsträger für die Nähe Zukunft der DFB-Auswahl. Am Sonntag kann der 21-Jährige, der im vergangenen Sommer für rund 50 Millionen Euro vom FC Schalke 04 zu Manchester City gewechselt ist, seinem ersten Titel in England einen Schritt näher kommen. Um 16 Uhr (live Eurosport) gastiert das Team von Startrainer Pep Guardiola im Halbfinale des FA-Cups beim FC Arsenal. Bei dem Klub, gegen den Leroy Sané der Durchbruch in der Premier League gelungen ist. Was gewissermaßen auch mit Lionel Messi zu tun hat.

Dass Guardiola während seiner Zeit in Barcelona lange mit dem argentinischen Weltstar zu tun hatte, habe auch Sané geholfen. „Ich habe anfangs vielleicht gedacht, als wir gegen die großen Klubs gespielt haben: Okay, die sind ja besser als ich“, erzählte der Ex-Schalker nun der britischen Zeitung „The Telegraph“. „Vielleicht hatte ich auch etwas Angst, weil ich in einem neuen Team, in einem neuen Land war und nicht viel über die Liga wusste.“ Guardiola habe dem Offensivspieler dann den Ratschlag erteilt, im Kopf so frei zu werden wie zu Gelsenkirchener Zeiten, wo Sané zu einem der größten Talente des europäischen Fußballs wurde. „Er konnte mir helfen, weil er weiß, wie Messi spielt, wie Messi trainiert. Er hat ihn jeden Tag im Training gesehen. Er hat mir das Selbstvertrauen gegeben, dass ich sage: Ja, versuch’s doch mal so, wie es Messi macht, wie es Neymar macht.“ So richtig geklappt hat das erstmals kurz vor Weihnachten im Spiel gegen den FC Arsenal. „Ich hatte eine gute Trainingswoche, alles lief richtig gut“, erinnert sich Sané. Der Jung-Nationalspieler erzielte beim 2:1-Sieg seinen ersten Treffer für City. „Der Trainer hat mir dann gesagt: Spiel weiter so frei und selbstbewusst.“ Das macht Sané seitdem. In der Liga, in der sein Klub zwar angesichts elf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter FC Chelsea keine realistischen Chancen mehr auf die Meisterschaft hat, erzielte er schon fünf Tore, jeweils zwei in der Champions League und im FA-Cup.

Gemeinsam mit seinem Kumpel Raheem Sterling und dem wieder genesenen Brasilianer Gabriel Jesus steht Leroy Sané nun für die offensive Zukunft der Citizens. Am Sonntag will Manchester den Einzug ins Finale (27. Mai) klar machen, Gegner des FC Chelsea werden, der sich am Samstag bereits mit 4:2 gegen Tottenham durchsetzen konnte (Willian/2, Hazard und Matic trafen für die Blues, Kane und Alli für Tottenham). Sané hat übrigens auch vor drei Wochen im Liga-Rückspiel gegen Arsenal (2:2) einen Treffer erzielt. Sollte ihm auch in der dritten Partie gegen den Mesut-Özil-Klub ein Tor gelingen und Manchester weiterkommen, sagen die Jugendspieler im Klub vielleicht demnächst: Mach’s nicht wie Messi, mach’s wie Sané. (ab)