Essen. Der frühere BVB-Trainer und ehemalige S04-Jungstar kommen bei der England-Legende gut weg. Kritik bekommt ein anderer deutscher Nationalspieler.

Gary Lineker ist in doppelter Hinsicht eine Legende – das gilt für seine vergangenen Tage als Stürmer der englischen Nationalmannschaft und aktuell als meinungsstarker Experte, dessen häufig amüsanten Einschätzungen in sozialen Netzwerken wie Twitter großen Anklang finden. Besonders gern äußert sich der 56-Jährige zu deutschen Mannschaften – er hat ja keine zu guten Erfahrungen mit ihnen gemacht, wie zum Beispiel bei der WM 1990, als England im Halbfinale im Elfmeterschießen am späteren Titelträger Deutschland scheiterte. An den Exporten aus der Bundesliga, die derzeit in der Premier League beschäftigt sind, findet Lineker allerdings großen Gefallen. Besonders an zwei Ehemaligen von Borussia Dortmund von Schalke 04. Das erklärte Gary Lineker im Interview mit der SPORT-BILD.

Besonders angetan ist Lineker von Jürgen Klopp, dem Trainer des FC Liverpool. „Jürgen Klopp ist eine großartige Persönlichkeit, ich mag ihn sehr“, sagte die Nummer drei (48 Tore) der englischen Rekordtorschützenliste in der Nationalelf hinter Wayne Rooney (50) und Bobby Charlton (49). Ein bisschen Mitleid hat Lineker mit dem früheren BVB-Trainer ob der Qualität im Kader der Reds: „Liverpool spielt nicht konstant genug und hat vor allem in der Defensive einschließlich Torhüter nicht genügend Qualität. Ich glaube, Jürgen Klopp hat nicht die Spieler, um ganz oben anzugreifen.“ Kritik, dass Klopp wie schon in Dortmund taktisch zu eindimensional arbeite, ließ Lineker nicht gelten: „Mit seinem Plan A hat es ja auch in Dortmund meist gut funktioniert. Ich glaube nach wie vor, dass er in Liverpool Erfolg haben wird.“

"Özil ist in großen Partien oft abgetaucht"

Als einen der heißesten Spieler betrachtet Gary Lineker Jung-Nationalspieler Leroy Sané. „Sané ist ein toller Spieler, sehr beweglich, spektakulär anzuschauen“, sagt der 56-Jährige über den Ex-Schalker Sané, der in den letzten Wochen bei seinem neuen Klub Manchester City so richtig durchgestartet ist. Großen Anteil an der Entwicklung des EM-Teilnehmers schreibt Lineker dem Trainer zu: „Für junge Spieler wie ihn ist Pep Guardiola ein toller Trainer. Denn Pep macht junge Spieler besser. Das sieht auch sehr deutlich an Raheem Sterling.“

Gespaltener Meinung ist der WM-Torschützenkönig von 1986 bezüglich Mesut Özil. Der Weltmeister „ist ein starker Fußballer, ein Mister Assist. Aber in großen Partien ist er zuletzt oft abgetaucht. Ich denke, er wird wieder besser, wenn der Kopf frei ist.“ Denn „bei Arsenal ist es aktuell sehr schwer, eine starke Leistung abzurufen. Die Unsicherheit im Klub überträgt sich auf das Spiel. Denn keiner weiß, wie es da weitergeht, ob Trainer Arsene Wenger bleibt oder geht.“ (ab)