Essen. Ex-BVB-Spieler Gündogan fühlt sich an Dortmunds Sieg über Malaga erinnert. Der Twitter-Account des DFB-Teams gerät in einen Gewissenskonflikt.

6:1 in einer magischen Nacht gewonnen, das 0:4 aus dem Hinspiel auf den letzten Drücker noch gedreht: Der FC Barcelona hat mit seinem Sieg über Paris St. Germain und dem schon nicht mehr für möglich gehaltenen Erreichen des Viertelfinals in der Champions League für einen unvergesslichen Europapokalabend gesorgt. Kein Wunder, dass die Beteiligten im Stadion und das Netz völlig aus dem Häuschen waren unmittelbar nach dem Sensationssieg.

Ilkay Gündogan, verletzter Nationalspieler und mit Manchester City selbst noch in einer Woche im Achtelfinale vertreten (Rückspiel in Monaco nach dem 5:3-Hinspielsieg am Mittwoch), dachte bei Barcelonas unglaublichem Spiel mit zwei Toren in der Nachspielzeit an seine Zeit beim BVB zurück. „Der Barca-Sieg erinnert mich an unseren BVB-Sieg über Malaga 2013“, schrieb der Ex-Dortmunder auf Twitter.

2013 hatte Felipe Santana in der Nachspielzeit des Viertelfinal-Rückspiels gegen den FC Malaga das entscheidende 3:2 geschossen und Schwarz-Gelb somit auf Kurs Richtung Finale in London gehalten. Dementsprechend beeindruckt war der 26-Jährige von beiden Mittwoch-Spielen: „Unglaublich. Gratulation an den FC Barcelona und speziell an den BVB heute Abend.“

Für Pique ist es keine normale Nacht

Dass Barcelona keine normale Nacht bevorstehende konnte, drückte Gerard Pique ganz gut aus: „Die Krankenhäuser brauchen mehr Krankenschwestern in den nächsten neun Monaten“, sagte der spanische Nationalverteidiger, „heute Nacht wird ordentlich Liebe gemacht.“ Bereits vor dem Spiel hatte Barca-Trainer Luis Enrique einen markigen Spruch losgelassen, als er sagte: „Wenn ein Team uns vier einschenken kann, dann können wir ihnen sechs einschenken.“ So ist es dann ja auch gekommen.

Das brachte schließlich den Karlsruher SC auf den Plan. Sportlich haben die Badener gerade im Abstiegskampf der 2. Bundesliga ganz andere Sorgen, aber auch sie fühlten sich durch diese phänomenale Aufholjagd an die eigene Geschichte erinnert. „Europapokalwunder? Kann nicht nur der @FCBarcelona“, twitterte der KSC zu einem Bild von Edgar Schmitt, seit dem denkwürdigen 7:0 über den FC Valencia 1993 nur Euro-Eddy genannt.

Rot-Weiß Oberhausen, deren Social-Media-Abteilung bekannt ist für gute Beiträge, schrieb: „#FCBPSG beschreibt das Leben: Niemals aufgeben! Immer dran glauben! Bis zur letzten Sekunde kämpfen! Herz, Wille, Leidenschaft!“

In der Klemme steckte durch das Ergebnis lediglich der Deutsche Fußball-Bund. Unter @DFB_Team hat die Nationalmannschaft ja ihren eigenen Twitter-Accout. Kein Wunder, dass auch von dort Grüße nach Barcelona und speziell an Nationaltorwart Marc-Andre ter Stegen gingen: „Nach 0:4 im Hinspiel, 6:1 im Rückspiel – Wahnsinn! Glückwunsch @mterstegen1 zum Einzug ins Viertelfinale mit dem @FCBarcelona“.

Dumm nur, dass auf Seiten der Verlierer mit Julian Draxler und Kevin Trapp ebenfalls zwei Deutsche im Team standen. Immerhin retweetete „Die Mannschaft“ noch später ein Foto, das zeigte, wie ter Stegen seinen bedröppelten Torhüterkollegen in den Arm nahm und tröstete. (ab)