Hannover. . Zweimal Latte und fragwürdige Elfmetersituationen zu Lasten des VfL. Die Bochumer waren bei der 1:2-Pleite in Hannover nicht vom Glück begünstigt.
- Der VfL Bochum hat das Topspiel der 2. Liga am Montagabend mit 1:2 bei Hannover 96 verloren
- Nach der Führung von Johannes Wurtz drehte Martin Harnik die Partie mit zwei Treffern
- Der VfL hadert mit umstrittenen Elfmeter-Situationen und zwei Lattentreffern
Es war wie in den bisherigen Spielen des VfL Bochum gegen die Top-Teams der Zweiten Liga: Man bewegte sich weitgehend auf Augenhöhe mit dem Gegner. Doch diesmal ging der VfL leer aus, musste sich mit trotzheftiger Gegenwehr mit 1:2 geschlagen geben.
Gertjan Verbeek, der die Besetzung einiger Positionen offen gelassen hatte, entschied sich schließlich doch dafür, zunächst auf Patrick Fabian zu verzichten. Deshalb bildeten Tim Hoogland und Felix Bastians die Innenverteidigung, links verteidigte erneut Nico Rieble. Zudem gab der VfL-Trainer Selim Gündüz den Vorzug vor Alexander Merkel, den linken Flügel besetzte, wie gehabt, Nils Quaschner. Als offensive Alternative auf der Bank saß mal wieder U19-Akteur Evangelos Pavlidis.
Couragierter Beginn
Der VfL begann couragiert. Nils Quaschner gab Oliver Sorg auf der linken Seite einige Rätsel auf, sein Diagonalball erreichte jedoch nicht Peniel Mlapa. Und Marco Stiepermann hätte anschließend nach der Vorarbeit von Jan Gyamerah um ein Haar die Führung für die Gäste erzielt. Doch sein Linksschuss knallte gegen die Latte.
Wurtz erzielte nach Gündüz-Pass die Führung
Nur eine Zeigerumdrehung später war es dann aber soweit, hatte die Verbeek-Elf den Bundesliga-Absteiger auf dem falschen Fuß erwischt. Über Nico Rieble, Peniel Mlapa und Selim Gündüz kam der Ball zu Johannes Wurtz - nach einer Viertelstunde und Wurtz’ siebtem Saisontreffer lagen die Bochumer völlig verdient mit 1:0 in Führung. Und bei den Hannoveraner Fans machte sich bereits Unruhe breit.
Der Favorit reagiert und Harnik trifft
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Der Favorit reagierte, kam aber zunächst selten zum Abschluss. So fischte Stiepermann Marvin Bakalorz im letzten Moment den Ball vom Fuß, nach Martin Harniks Versuch war VfL-Schlussmann Manuel Riemann zur Stelle. Allerdings ließ der VfL die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt zu lange spielen. Und als Gyamerah und Gündüz Sarenren Bazee auf der linken Seite gewähren ließen, hatte Harnik, der sich klug von den Bochumer Innenverteidigern abzusetzen vermochte, keine Mühe auszugleichen. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten sich die Gäste um den Lohn ihrer Arbeit gebracht.
Gündüz verpasst den Paukenschlag
Der zweite Durchgang hätte mit einem Paukenschlag beginnen können, aber Gündüz traute sich nicht ins Laufduell, die Chance verpuffte. Und dann wurde es bitter für die Gäste. Edgar Prib fädelte bei Alexander Merkel, der gerade erst für Gyamerah eingewechselt worden war, ein - Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte auf den Punkt. Für Harnik ein Leichtes, sein zweites Tor an diesem Abend zu erzielen. Ein Rückschlag für die Bochumer, die nun massiv unter ihrem Außenverteidiger-Problem litten. Anstelle von Gyamerah musste nun Gündüz hinten rechts verteidigen.
Harnik vergibt den zweiten Elfmeter
Harnik hätte alles klar machen können, aber den zweiten Foulelfmeter brachte er nicht im Tor unter. Anthony Losilla hatte Bazee zu Fall gebracht. Gertjan Verbeek brachte nun Dominik Wydra und Görkem Saglam, zog Tim Hoogland für Gündüz nach rechts und Losilla zurück in die Innenverteidigung. Zuvor hatte Stieler Sanes Handspiel als regelkonform eingestuft. Erneut waren die Bochumer im Pech.
Hoogland köpft den Ball an die Latte
Damit nicht genug, scheiterte Hoogland auch noch mit einem Kopfball an der Latte. Zweimal Aluminium, dazu einen äußerst zweifelhaften Elfmeter gegen sich gepfiffen bekommen - der VfL war in Hannover sicher nicht vom Glück begünstigt. „Ich glaube nicht, dass wir die schlechtere Mannschaft waren“, sagte Trainer Gertjan Verbeek. „Aber man muss ein bisschen Glück haben. Das hatten wir nicht.“