Essen. . Dass im Profi-Fußball bald nur noch der Kapitän strittige Szenen mit dem Schiedsrichter diskutieren soll, ist wenig förderlich. Ein Kommentar.

Vorweg sollten wir an dieser Stelle festhalten, dass so manches, was Profi-Fußballer auf dem Platz tun, wirklich niemand sehen will. Das liegt daran, dass sie Grenzen des guten Geschmacks und des gegenseitigen Respekts bisweilen deutlich überschreiten. Ständiges Gezeter gegenüber dem Schiedsrichter gehört in diese Kategorie. ­Rudelbildung, rudernde Arme, aufgerissene Münder. Auch der 60 Meter entfernte Abwehrspieler kommt dann manchmal extra angelaufen, um dem Schiedsrichter die Meinung zu sagen (was noch freundlich formuliert ist).

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Genau deswegen will der Fußball-Weltverband nun Benimmregeln einführen, die besagen, dass womöglich nur noch der Mannschaftskapitän strittige Situationen mit dem Schiedsrichter besprechen darf. Das klingt zunächst sinnvoll, weil es die verbalen Attacken vielleicht eindämmen würde. Aber gehört nicht Kommunikation zum Miteinander? Ist sie nicht wichtig, vielleicht sogar für Schiedsrichter?

Gebrüll und Gezänk dürfen gern härter bestraft werden, aber der generelle Austausch über eine Sache doch nicht. Emotional? Ja, gern. Ungerecht? Nein. Die Fifa, das ist keine Neuigkeit, herrscht gern über jedes Detail. Rund um das Spiel, am liebsten – so scheint es – auch im Spiel. Klinisch rein. Alles. Perfektes Produkt. Statt sich dem eigenen Regulierungswahn hinzugeben, sollte die Fifa lieber weiterhin die Schiedsrichter entscheiden lassen.