München. Nachdem Uli Hoeneß seine Skepsis gegenüber einer baldigen Berufung von Thomas Müller ins Nationalteam geäußert hat, geht Jogi Löw nun auf Konfrontationskurs mit dem Bayern-Manager.

Bundestrainer Joachim Löw ist im "Fall Müller" auf Konfrontationskurs zu Bayern-Manager Uli Hoeneß gegangen. "Über Thomas Müller habe ich schon einmal bei einem Besuch in München mit Louis van Gaal gesprochen. Er bestätigte mir dabei den Eindruck, dass Müller für sein Alter bereits sehr reif ist", sagte Löw.

Es sei ein wichtiger Teil seiner Philosophie, junge hochtalentierte Spieler frühzeitig zu integrieren. Das sei in den Fällen Podolski, Schweinsteiger, Lahm, Mertesacker oder zuletzt Özil auch erfolgreich gelungen. "Übrigens war auch Uli Hoeneß bei seinem Länderspiel-Debüt gerade mal 20 Jahre alt, Franz Beckenbauer ebenfalls", sagte Löw.

Die endgültige Entscheidung über eine Nominierung des 20-jährigen Müller für die Länderspiele gegen Chile und Ägypten im November werde jedoch erst kurz vorher nach Rücksprache mit van Gaal fallen. Hoeneß hatte zuvor gegiftet, dass man nur drei Tore schießen müsse, um für die Nationalmannschaft interessant zu werden: "Die Nationalmannschaft ist gut genug, um ohne Thomas Müller eine WM zu bestreiten." (sid)