Essen. Bundestrainer Joachim Löw hat angekündigt, den 20-jährigen Bayern-Stürmer Thomas Müller schon bald zu testen - und wird dafür von Bayern-Manager Uli Hoeneß kritisiert. Es hängt von Müller selbst ab, was er aus seinem Blitzstart macht.
Wenn Uli Hoeneß sich aufregt, hat er zwar immer zuerst den FC Bayern im Sinn, aber oft zielt seine Kritik auch über die Vereinsgrenzen hinaus. Hinter seiner scharfen Kritik an Joachim Löws Ankündigung, Bayerns 20-jährigen Stürmer Thomas Müller wohl schon in einem der beiden nächsten Freundschafts-Länderspiele zu testen, steht jedenfalls eine verständliche Sorge. Eine zu frühe Berufung – so die Überlegung des Bayern-Managers – könnte dem jungen Mann, womöglich den Kopf verdrehen. Hoeneß ist nicht der erste Kritiker, der sich daran stößt, dass heutzutage schon mal drei gute Spiele oder drei Tore reichen, um Nationalspieler zu werden.
Auf der anderen Seite sind auch Joachim Löws Beweggründe nicht von der Hand zu weisen. Es sei, so der Bundestrainer, ein wichtiger Teil seiner Philosophie, junge hochtalentierte Spieler frühzeitig zu integrieren. Was mit Podolski, Schweinsteiger, Lahm, Mertesacker oder zuletzt Özil auch erfolgreich gelungen sei. Dass sich auch Gegenbeispiele von Talenten finden lassen, die an ihrem frühen Ruhm zerbrachen, versteht sich von selbst.
Letztlich hängt es vom Spieler ab, was er aus einem Blitzstart macht. Uli Hoeneß war übrigens 20, als er sein Länderspiel-Debüt gab ...