Bochum/Dortmund. Für das Revierderby am Sonntag gegen den VfL Bochum plant Trainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund eine Systemänderung. Die Bochumer sind sehr gern der Außenseiter - und können wieder auf Stürmer Stanislav Sestak zurückgreifen.

Während bei Borussia Dortmundam Freitag die Tore für die Zuschauer am frühen Abend zur spielzeitkonformen Übungseinheit verschlossen blieben, hatte der VfL Bochum sein Training in den Morgenstunden schon längst hinter sich - wie immer öffentlich. „Der Kloppo hat sich dabei schon etwas gedacht, der wird sicherlich sein System ändern”, urteilt VfL-Coach Frank Heinemann über des Gegners Geheimnisse, „aber das ist sein gutes Recht.”

Gelassenheit hüben, auch fröhliche Lockerheit drüben auf schwarzgelber Seite, trotz des Ausfalls von Tamas Hajnal und Tinga sowie der hauptsächlichen Mittelfeldprobleme: Das Revierderby Teil zwei scheint nach außen wenig Zwanghaftes zu offenbaren. „Wir werden mit einer ganz jungen Truppe auflaufen”, erzählt Borussias Jürgen Klopp, „und ich kann es versprechen, mit einem Riesenherzen.” Dass zudem die Internationalen wie Rangelow und Kuba gesund zurückkehrten, und auch Nelson Valdez sich telefonisch aus Frankfurt gemeldet hatte, lässt Klopp strahlen.

BVB will das "Kampfspiel" eröffnen

Dass der Trainer in den letzten Trainingsphasen noch die eine andere Variante durchspielen möchte, unterstreicht die kecke Ankündigung. „Ich weiß nicht, was Bochum vorhat, wir werden aber auf alles vorbereitet sein”, sagt Klopp. Auf ein „Kampfspiel”, und das werde der BVB eröffnen, und nicht die Bochumer.

Die fühlen sich wohl in der Außenseiterrolle, vor allem, weil ein „glücklicher Stanislav Sestak” (Heinemann) wieder im Kader steht. Nur die Trainersuche ist noch nicht zum Ende gekommen, dennoch wäre die Option mit einem auch Dortmund erfolgreichen Interimstrainer keine bedrohliche. „Das ist ein Problem, dass ich gerne hätte”, schmunzelt Sportvorstand Thomas Ernst. Es gäbe keine neuen Perspektiven. Will sagen, der Kreis der Anwärter steht, „in der nächsten Woche fällt eine Entscheidung.” Allein die Namen bleiben ein wohlgehütetes Geheimnis: Egal, ob sie nun Foda, Herrlich, Slomka oder Bommer heißen, so richtig begeistert von seinen Kandidaten wirkte Ernst nicht.

Klopp kann Bochumer Personalentscheidung beeinflussen

Vielleicht kommt es dann doch so, wie es Jürgen Klopp prophezeite, „dass die Bochumer Spieler für diese aktuelle Konstellation kämpfen werden”. Diese Personalentscheidung könnte er beeinflussen. „Wir wollen das Ding gewinnen”, so der BVB-Coach. Gelänge ihm das, wäre der Kollege vielleicht aus dem Rennen. Für den anderen Fall müsste sich Klopp mal unangenehme Fragen stellen lassen.