Essen. Bei Hertha BSC spricht man von einem Jahr des Umbruchs. Das hört sich besser an als das, was eigentlich hinter dem personellen Neuanfang steckt, der in diesem Sommer vollzogen wurde: Nämlich ein interner Machtkampf und eine leere Kasse. Manager Hoeneß ist weg, drei Leistungsträger auch.

Pluspunkte:

Trainer Lucien Favre ist der Hoffnungsträger. Der Schweizer gilt als exzellenter Fachmann. Gestärkt wurde Favres Position letztlich auch durch den Abschied von Manager Hoeneß. Der musste zwar nach einem Machtkampf mit Präsident Werner Gegenbauer gehen. Doch zuletzt fühlte sich auch Favre von Hoeneß gegängelt. Hoeneß' Nachfolger Michael Preetz gilt als Teamplayer.

Minuspunkte:

Mit Voronin (zu teuer) und Pantelic (zu unbequem) gingen beide Torjäger. Abwehrchef Simunic wechselte frustiert nach Hoffenheim, brachte aber immerhin sieben Millionen Euro Ablöse ein. Dennoch konnte sich Hertha nur eine Billiglösung leisten: Torjäger Artur Wichniarek (32) kehrte von Absteiger Bielefeld zurück nach Berlin. Dort war er einst schon gescheitert, schoss in 44 Spielen nur zwei Tore.

Ambitionen:

Hertha legt sich noch nicht konkret fest. Favre gibt aber zu, dass Platz vier schwer zu wiederholen sein wird. Denn im Vorjahr spielte Hertha am Limit.

Prognose:

Der Absturz geht tiefer als in Berlin erwartet, bis auf Platz elf.