Manchester. . Bastian Schweinsteiger steht vor dem Abschied bei Manchester United. Mehrere europäische Spitzenklubs zeigen Interesse an einer Verpflichtung.
Bastian Schweinsteiger steht bei Manchester United offenbar vor dem Abschied. Ausgerechnet an seinem 32. Geburtstag ist der Ex-Nationalspieler von Trainer José Mourinho zur Reserve-Mannschaft abgeschoben worden. Wie britische Medien am Montag übereinstimmend berichteten, musste der Weltmeister seinen Spind bei den Profis räumen und in die Umkleidekabine der Reserve umziehen. Schweinsteiger soll ab sofort mit dem Nachwuchs trainieren.
Die offensichtliche Degradierung dürfte ein weiteres Indiz dafür sein, dass Trainer José Mourinho nicht mehr mit dem Mittelfeldspieler plant. Eigentlich läuft Schweinsteigers Vertrag in Manchester noch zwei Jahre. Doch schon am Samstag hatte es deutliche Anzeichen für eine vorzeitige Trennung gegeben. Im Testspiel gegen Galatasaray Istanbul hatte Mourinho auf fünf Profis verzichtet, darunter auf Schweinsteiger. Nach der Partie gab der Trainer dem vereinseigenen Sender MUTV ein Interview. Angesprochen auf die Einsatzzeiten seiner Spieler sagte Mourinho: "Spieler, mit denen ich nicht plane, setze ich nicht eine Minute ein. Und ich behalte sie auch nicht im Kader."
Karl-Heinz Rummenigge und Aufmunterungen von Oliver Kahn munterten ihn einen Tag nach der schmerzhaften Degradierung auf. Für die beiden Granden des FC Bayern steht nahezu unumstößlich fest, dass der 32-Jährige seine Karriere als Fußballprofi fortsetzen wird. Basti hat noch nicht fertig, sozusagen. "Ich bin sicher, dass Basti mit all' seiner Erfahrung noch immer ein Leader eines Top-Teams sein kann. Für die Rente ist er definitiv noch zu jung und zu stark", formulierte der einstige Torwart-Titan Kahn bei Facebook. Man dürfe nicht, so Kahn weiter, über seine Schwächen diskutieren, man müsse Schweinsteigers Stärken nutzen.
Rummenigge glaubt nicht an Bundesliga-Rückkehr
Auch Bayern-Klubboss Rummenigge geht davon aus, dass der Weltmeister von 2014 schnell einen neuen Arbeitgeber finden wird. Im Trikot eines Bundesliga-Konkurrenten erwartet der langjährige Nationalmannschafts-Torjäger Schweinsteiger indes nicht: "Bastis Klub war Bayern München. Ich bin zu hundert Prozent überzeugt, dass er als Spieler nicht nach Deutschland zurückkehren wird." Tatsächlich wird aktuell nur über ausländische Vereine diskutiert. Im Gespräch soll Schweinsteiger in Mailand sein, sowohl bei Milan als auch bei Inter. Interesse besteht wohl auch beim französischen Meister Paris St. Germain. Denkbar erscheint auch ein Engagement in den USA in der Major League Soccer, als eher unwahrscheinlich gilt ein Abenteuer-Transfer in die allerdings finanziell höchst lukrative chinesische Liga.
Doch mittelfristig wünscht man sich den gebürtigen Oberbayern beim Rekordmeister zurück an der Säbener Straße. "Es ist wichtig, verdiente Spieler einzubinden. Basti kennt bei uns alles und jeden, er wäre dazu prädestiniert, im Verein zu arbeiten", sagte Bayern-Kapitän Philipp Lahm der Sport Bild. Und auch Rummenigge kann sich ein Schweinsteiger-Comeback vorstellen: "Wir werden das dann zu gegebener Zeit besprechen."Aktuell aber möchte Schweinsteiger, der im Juli die serbische Top-Tennisspielerin Ana Ivanovic heiratete und kurze Zeit später aus der Nationalmannschaft zurücktrat, so schnell wie möglich in die großen Fußball-Arenen zurückkehren. Vom exzentrischen Coach Jose Mourinho beim englischen Rekordmeister zu den Reservisten verbannt, sind seine Tage bei ManU gezählt, ungeachtet eines Vertrags bis 2018.Bislang mochte der Mittelfeldspieler zu seiner Abschiebung zum Training mit dem U23-Team keine Stellung nehmen, dies tat aber sein zwei Jahre älterer Bruder Tobias, ehemaliger Zweitliga-Profi und mittlerweile Nachwuchstrainer beim FC Bayern - kurz und eindeutig via Twitter: "Respektlos!" (dpa/sid)