Gelsenkirchen. . Benedikt Höwedes glaubt nach überstandener Verletzung an seine EM-Teilnahme. Bundestrainer Jogi Löw ist noch eine weitere Sorge los.
- Benedikt Höwedes glaubt nach überstandener Verletzung an seine EM-Teilnahme.
- Bundestrainer Jogi Löw ist noch eine weitere Sorge los.
- Am 12. Juni startet Deutschland in die Europameisterschaft.
Den treuen Trainingsbesuchern des FC Schalke 04 kam die Erleichterung am Mittwoch im übertragenen Sinn entgegengelaufen. Wer schon am Tag vorher die Übungen des Fußball-Bundesligisten verfolgt hatte, war erleichtert, dass Benedikt Höwedes wie gewohnt über den Platz rannte, passte und grätschte. Was die Gesundheit ihres Kapitäns betrifft, sind die Schalker ja leidgeplagt. Die Blessur am linken Handgelenk, wegen der Höwedes vor Schmerzen gekrümmt am Boden gelegen hatte, schien ihn nun nicht mehr zu beeinträchtigen. Mit jedem Zweikampf, mit jedem Kopfballduell signalisierte Höwedes: Ich bin bereit für die Europameisterschaft in Frankreich.
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„Ich habe noch Luft nach oben, schließlich habe ich vier Monate ausgesetzt“, sagt der Weltmeister im Gespräch mit dieser Redaktion. Schon in einem Monat startet Deutschland mit dem ersten Gruppenspiel am 12. Juni gegen die Ukraine in die EM. „Aber in der Vorbereitung bieten sich ja noch genügend Möglichkeiten, richtig auf Touren zu kommen“, sagt der 28-Jährige hörbar erleichtert.
Einen Tag später als geplant bittet Bundestrainer Joachim Löw die Nationalspieler am 24. Mai in Ascona zum Lauftrainingslager zusammen. „Ich bin sehr zuversichtlich“, erklärt Höwedes, „denn vor zwei Jahren bin ich sogar zu einem deutlich späteren Zeitpunkt bei Schalke ins Mannschaftstraining eingestiegen.“
Höwedes zeigte makellose Leistungen in Brasilien
Nach seinem ersten Rückrundeneinsatz am 31. Spieltag gegen Leverkusen (1:2) spielte er nun am Wochenende gegen Augsburg (1:1) durch. Zum Saisonausklang vor zwei Jahren war er nur zwölf Minuten gegen Nürnberg auf dem Platz gewesen. Trotzdem vertraute Löw auf den Defensiv-Allrounder. Zu recht, wie makellose Leistungen als Linksverteidiger in Brasilien zeigten. „Natürlich wird sich das erst noch alles im Vorfeld der EM zeigen, aber ich gehe nicht davon aus, dass ich links auflaufen werde“, sagt Höwedes und rechnet sich eher Chancen auf der geliebteren rechten Seite aus. Seine Vielseitigkeit ist das, „was der Bundestrainer sicher an mir zu schätzen weiß“. Es gilt daher als sicher, dass Löw den 32-maligen Nationalspieler am Dienstag ins vorläufiges EM-Aufgebot beruft. Im Training vermittelt Höwedes jedenfalls den Eindruck, dass der DFB-Cheftrainer sich um ihn nicht sorgen muss.
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Solche Bedenken wollte am Mittwoch auch Julian Draxler dem Bundestrainer nehmen. Der 22-Jährige hat seinen Muskelbündelriss aus dem Champions-League-Spiel bei Real Madrid (0:3) auskuriert. Die Botschaft, zum Saisonfinale seinen VfL Wolfsburg gegen VfB Stuttgart (Samstag 15.30 Uhr) auf dem Platz unterstützen zu wollen, wird Löw freuen. Denn der Teilnahme an der EM in Frankreich sieht Draxler zuversichtlich entgegen: „Die Chancen sehe ich sehr gut“, sagte der Ex-Schalker.
Schweinsteiger: erst Tennis, dann Laufen
Genau wie bei Mario Götze und André Schürrle bedarf es aber bei Draxler noch viel Arbeit, um die WM-Helden für Frankreich in Form zu bringen. Das gilt vor allem für das defensive Mittelfeld. Bastian Schweinsteiger steigt nach einem Ausflug nach Rom, wo er Freundin Ana Ivanovic beim Tennis zusah, nach der Innenbandblessur nächste Woche ins Lauftraining ein. Sami Khedira ist nach einer Wadenzerrung noch nicht bei 100 Prozent. Für den knieverletzten Ilkay Gündogan fällt die EM aus. Überraschungsnominierte auf dieser Position wie Schalkes Leon Goretzka, Dortmunds Julian Weigl oder Gladbachs Mahmoud Dahoud könnten der Mannschaft neuen Schwung verleihen. Löw wird aber auch zu schätzen wissen, was er an bewährten Kräften hat. Bei Benedikt Höwedes allemal.