Essen. . Bastian Schweinsteigers Formkurve zeigt seit der WM stark nach unten. Bundestrainer Joachim Löw sollte bei der EM auf Talente bauen. Ein Kommentar.

  • Bastian Schweinsteigers Formkurve zeigt seit der WM stark nach unten.
  • Bundestrainer Joachim Löw sollte bei der EM auf Talente bauen.
  • Ein Kommentar von Martin Herms.

Zwölf Jahre sind seit Deutschlands letzter großer Enttäuschung bei einem Turnier vergangen. Bei der EM 2004 wurde dem Team Rudi Völlers Nibelungentreue zu Didi Hamann zum Verhängnis. Die schwachen Leistungen des alternden WM-Helden von 2002, damals 30, waren eine der Ursachen für das blamable Vorrunden-Aus.

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Einen solchen Fehler sollte Joachim Löw im Fall Bastian Schweinsteiger vermeiden. Mit 31 Jahren ist der DFB-Kapitän zwar in einem guten Fußball-Alter. Die Formkurve des Mittelfeldspielers zeigt aber seit seinem denkwürdigen Auftritt im WM-Finale 2014 steil nach unten. 43 Pflichtspiele verpasste Schweinsteiger in den beiden Jahren verletzungsbedingt. Bei Manchester United konnte er unter seinem alten Mentor Louis van Gaal nicht überzeugen. Selbst wenn er zur EM fit wird: Er kommt an Toni Kroos und Sami Khedira nicht mehr vorbei. Schweinsteigers Zeit ist vorbei.

Michael Ballacks WM-Aus im Jahr 2010 war tragisch. Sportlich war es für Deutschland ein Vorteil. In Südafrika ging der Stern von Sami Khedira, Mesut Özil und Toni Kroos auf. Ballack machte unfreiwillig Platz für die neue Generation, die später Weltmeister wurde. Löw sollte dies bei Schweinsteiger bedenken.

Lieber Weigl als Schweini

An guten Gründen mangelt es ihm nicht. Ein formschwacher Schweinsteiger hilft der Mannschaft nicht weiter. Er stünde womöglich einem Top-Talent wie dem Dortmunder Julian Weigl im Weg. Der 20-Jährige spielt beim BVB ein überragendes Jahr und hat das Potenzial, der neue Schweinsteiger zu werden. Von der Leistung her hätte er das Zeug dazu. Ihm gehört die Zukunft.