Paderborn. Sollte Stefan Effenberg am Sonntag das Derby mit dem SC Paderborn bei Arminia Bielefeld verlieren, könnte der Trainer seinen Job verlieren.

Stefan Effenberg ist ganz entspannt. Wenigstens scheint das der Eindruck zu sein, den der Trainer des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn vor dem Derby bei Arminia Bielefeld (Sonntag, 13.30 Uhr/live in unserem Ticker) vermitteln will.

„Vorfreude“ sei bei ihm vorhanden, sagt Effenberg. Ein „schöner Sonntag“ solle es werden. Und die Voraussetzungen dafür seien bestens. Schließlich habe seine Mannschaft in dieser Woche „hochkonzentriert“ trainiert, und alle hätten bestens mitgezogen. Geschäftsführer Michael Born stimmt mit ein. Er sei „sehr optimistisch“, dass der vielzitierte Bock am Sonntag umgestoßen werde, schließlich sehe er, wie gut der Trainer mit der Mannschaft arbeite. Überprüfen lassen sich diese Behauptungen freilich vor dem Spiel nicht, schließlich hatte Effenberg das Team abgeschottet. Zuletzt wurde am Dienstag öffentlich trainiert.

131. Tag seiner Amtszeit

Der Verdacht liegt daher nahe, dass Effenberg, seine Spieler und die Vereinsführung nicht so richtig entspannt sind vor diesem Duell, das über die Zukunft des Trainers entscheiden könnte. Am 131. Tag seiner Amtszeit geht es für den ehemaligen Profi von Bayern München und Borussia Mönchengladbach um alles.

Vereinspräsident Wilfried Finke hatte Effenberg vor kurzem zwar eine Jobgarantie bis Ende Februar ausgestellt, doch beim Blick auf den Spielplan wird deutlich, dass schon jetzt ein Sieg her muss. In einer Woche wartet mit der Partie gegen Tabellenführer Leipzig schließlich eine fast unlösbare Aufgabe auf den SC Paderborn, der momentan den Relegationsrang belegt. Sollte das Derby in Bielefeld verloren gehen und der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze von aktuell sechs Punkten weiter wachsen, steht Effenberg vor dem Aus.

Angst davor habe er nicht, betont der 47-Jährige. Er konzentriere sich auf das kommende Spiel. „Was danach kommt, werden wir sehen.“ Er verweist vor dem Duell mit dem direkten Konkurrenten lieber darauf, dass er einen großen Rückhalt spüre: „Die Mannschaft steht hinter mir“, sagt Effenberg. Am Sonntag müssen die Spieler beweisen, dass das kein Lippenbekenntnis ist.