Essen. Franz Beckenbauer attackiert die DFB-Spitze, die ein Gespräch mit ihm ausschlug. Er sollte lieber vor den externen Ermittlern aussagen. Ein Kommentar.

Der Mann, den sie den Kaiser nennen und der die Fußball-WM 2006 nach Deutschland holte, grollt. Wenn sich seine Majestät Franz Beckenbauer beleidigt fühlt, hört sich das so an: „Ja, wo samma denn?“ Franz Beckenbauer attackierte jetzt die Interimspräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, Reinhard Rauball und Rainer Koch, weil diese seinem Gesprächsangebot nicht nachgekommen seien. Rauball hat widersprochen, doch eigentlich ist es zweitrangig, wer die Wahrheit sagt.

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Es geht nicht darum, was Beckenbauer in einem Gespräch mit Rauball bereit ist auszusagen. Der Kaiser muss jetzt seine Kleider ablegen. Er muss ein zweites Mal den externen Ermittlern Rede und Antwort stehen. Auch wenn viele Deutsche meinen, man müsse Beckenbauer in Ruhe lassen, weil dieser Deutschland ein Sommermärchen beschert habe. Schließlich sei Bestechung in der Fifa üblich und 6,7 Millionen Euro seien doch eine vergleichsweise kleine Summe. Aber die Sache kann nicht am Stammtisch verhandelt und auch nicht per Interview beantwortet werden, der Skandal muss aufgeklärt werden.

Beckenbauer unterschrieb blanko

Beckenbauer hat wie Niersbach Erinnerungslücken. Er gibt zu, er habe vieles sogar blanko unterschrieben. Trotzdem will er genau wissen, dass niemand bestochen worden sei. Es gibt noch einige kaiserliche Rätsel zu lösen.