Essen. Der DFB macht deutschen Fans die Tickets zur Fußball-EM 2016 madig: Die Voraussetzungen für den Ticketkauf sind mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Bereits einen Monat vor der Auslosung der Gruppenphase (12. Dezember) zur Fußball-EM 2016 in Frankreich und dem Start der zweiten Ticket-Verkaufsrunde (14. Dezember) erntet der Deutsche Fußball Bund (DFB) Kritik deutscher Fußball-Anhänger. Laut dem Sportmagazin "Kicker" wurde die Generaldirektion der Europäischen Kommission bereits von verärgerten Fans informiert.
Hintergrund ist ein umstrittenes Bestellsystem: "Um Tickets aus dem Kontingent des DFB können sich – analog der Regelung für Auswärtsspiele – ausschließlich Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft bewerben", schreibt der DFB auf seinem Ticketportal.
Fans drohen zusätzliche Kosten zum Ticketpreis
Eine ähnliche Meldung erhält man auf der Homepage der Uefa. Ohne Zugangscode über den Fanklub der Nationalmannschaft geht nichts - auch wenn der Verkauf generell erst ab dem 14. Dezember freigeschaltet ist. Weiter schreibt der DFB: "Das Ticketportal der Uefa öffnet am 14. Dezember [...]. Die Bewerbungsfrist endet Mitte Januar (das genaue Datum steht in Abhängigkeit der Gruppenauslosung)." Fazit: Chance auf eine Karte für ein deutsches EM-Spiel hat nur, wer Mitglied im Fanklub der deutschen Nationalmannschaft ist - und damit rollen weitere Kosten auf die Ticketbewerber zu.
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Die günstigste Karte des Turniers ist für 25 Euro zu haben, die teuerste Kategorie für das Finale am 10. Juli in Paris beginnt bei 895 Euro. Doch bei den Beträgen würde es nicht bleiben.
Doppelte Jahresgebühr
Die einmalige Aufnahmegebühr im Fanklub der Nationalmannschaft beträgt 10, der Jahresbeitrag 30 Euro. Wer nicht warten will, bis der genaue Endtermin der Bewerbungsrunde im Januar von der Uefa festgelegt wird und sich noch in diesem Jahr bewirbt, müsste gleich zwei Jahresbeiträge zahlen. Immerhin: Laut "Bild.de" berechnet der DFB jedem neuen Mitglied ab dem 15. November nur den Jahresbeitrag für 2016. Im schlimmsten Fall käme man jedoch auf Gesamtkosten von 70 Euro ohne auch nur eine Karte - ohnehin darf sich jedes Mitglied nur für zwei Tickets bewerben - zu besitzen. Denn eine Bewerbung kann auch negativ verlaufen: Auf den Kosten an den Fanklub bliebe der Einzelne jedoch offenbar sitzen.
Gegenüber "Bild.de" erklärte Nationalmannschafts-Pressesprecher Jens Grittner: "Die uns anvertrauten Tickets wollen wir nur an diejenigen Fans verteilen, die von uns auch auf Stadionverbote geprüft werden können. Sicherheit in den Stadien hat für uns höchste Priorität.“ (meme)