Essen. Gegen Polen dürfte es Joachim Löw mit der falschen Neun versuchen. Die Polen haben einen echten Mittelstürmer: Robert Lewandowski. Ein Kommentar.
Deutschland gegen Polen in Frankfurt – wäre das Spiel nicht so wichtig, könnte man sich in der Geschichte der Frankfurter Wasserschlacht verlieren, als Deutschland bei der WM 1974 auf dem Weg zum Titel mit 1:0 gewann. Auf einem Platz, auf dem man hätte segeln sollen. Bis heute glauben ja viele Polen, dass ihre damalige Klasse-Elf um Lato und Smuda unter regulären Bedingungen gewonnen hätte.
Vier Jahrzehnte später ist Deutschland wieder Weltmeister – in der Verfassung, die das Team von Bundestrainer Joachim Löw in der EM-Qualifikation zeigt, ein schlagbarer Weltmeister. Es wird also eine enge Sache, und vielleicht weist das Spiel weit über den Tag hinaus.
Qualität dank Irrwisch Thomas Müller
Je nach Ausgang könnte es eine Glaubensfrage beleben, um die es zuletzt ruhiger geworden war. Der Weltmeister tritt vorne mit Mario Götze, Mesut Özil und dem wunderbaren Irrwisch Thomas Müller an. Er besitzt deshalb eine große Offensiv-Qualität, wenn auch Götze und Özil ihr Potenzial nicht immer ausschöpfen. Was er nicht hat, hat Polen: den echten Mittelstürmer. Der Respekt vor Robert Lewandowski ist ohnehin groß. Wächst er am Freitag mit dem Schlusspfiff noch an, ist das erstens keine gute Nachricht für Löws Team und zweitens der Beginn einer erneuten Debatte: um die echte Neun.