Berlin/Bielefeld. Schock bei Hertha BSC Berlin. Ein Motorradfahrer hat einen Schuss auf den Teambus des Bundesligisten abgefeuert. Zum Glück wurde niemand verletzt.

Nach dem Schuss auf den Vereinsbus des Fußballclubs Hertha BSC Berlin rollt die Mannschaft mit Polizeischutz zum DFB-Pokalspiel in Bielefeld. "Das Spiel wird wie geplant stattfinden", sagte ein Polizeisprecher am Montag. Allerdings werde der Mannschaftsbus von der Polizei auf dem Weg vom Hotel zum Stadion begleitet. Zu weiteren Sicherheitsvorkehrungen wollten sich die Ermittler nicht äußern. Die Hertha-Profis stehen unter Polizeischutz.

Das Geschoss durchschlug die Scheibe des Busses nicht. (Foto:dpa)
Das Geschoss durchschlug die Scheibe des Busses nicht. (Foto:dpa) © dpa

Am Tag vor der Erstrunden-Begegnung mit Arminia Bielefeld am Montag hatte ein unbekannter Motorradfahrer einen Schuss auf die Frontscheibe des Busses abgegeben. Das Projektil hinterließ feine Sprünge in der Scheibe, durchschlug sie aber nicht. Der Busfahrer, der die Mannschaft von Bahnhof hatte abholen wollen, kam mit einem Schrecken davon. "Unfassbar! Auf dem Weg zum Pokalspiel wurde unser Mannschaftsbus beschossen. Zum Glück ist keiner verletzt!", teilte der Berliner Fußball-Bundesligist am Sonntag via Twitter mit.

Motorradfahrer drohte nach Überholmanöver

Warum der Motorradfahrer nach einem Überholmanöver wendete, dem Fahrer mit Faust oder "Stinkefinger" gedroht und dann gefeuert haben soll ist nach Polizeiangaben weiter offen. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte der Polizeisprecher. Der flüchtige Täter werde weiterhin gesucht. Am Tatort wurden Spuren gesichert. Sie sollen unter anderem Erkenntnisse darüber bringen, mit welcher Munition geschossen wurde.

"Es war ein Schuss, aber wir können nicht sagen, was die Motivation war. Der Busfahrer hat sofort die Polizei gerufen, und jetzt läuft die Fahndung nach dem Täter", sagte Hertha-Manager Michael Preetz dem Onlineportal Sport1. "Das war ein Anschlag auf Leib und Leben und ist kein Kavaliersdelikt. Das ist schlicht Wahnsinn."

Das Foto des Hertha-Busses zeigt ein Einschussloch in der Windschutzscheibe auf Kopfhöhe des Fahrers. Zum Glück drang das Geschoss nicht in den Innenraum. Für den Berliner Busfahrer war es dennoch "ein Riesenschreck", bemerkte Preetz: "Er hat schon viele brenzlige Situationen im Straßenverkehr überstanden, aber er hat noch nie in den Lauf einer Pistole geguckt."

Der flüchtige Täter soll eine schwarze Motorrad-Kombi und einen silberfarbenen Helm getragen haben und auf einem schwarzen Motorrad unterwegs gewesen sein.

Hertha BSC reagiert schockiert

Spieler, Verantwortliche und Fans von Hertha BSC reagierten schockiert auf den Zwischenfall. "Wenn man sich das Einschussloch ansieht, kann man sich ja vorstellen, was passiert wäre, wenn die Kugel die Scheibe durchdrungen hätte", sagte Preetz. In der Nacht nach dem Anschlag drehte sich im Teamhotel des Hauptstadtclubs in Bielefeld alles um die in Deutschland bisher beispiellose Attacke eines Einzeltäters.

Hertha bestreitet am Montagabend das DFB-Pokalspiel beim Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld. Im Vorjahr waren die Berliner in Bielefeld im Elfmeterschießen in der zweiten Runde ausgeschieden.

Preetz glaubt nicht, dass der Vorfall Auswirkungen auf das Pokalspiel haben werde. "Die Mannschaft war im Zug und hat unmittelbar von dem Vorfall nichts mitbekommen", sagte er. Der Hertha-Manager forderte: Man solle "nicht die Tat eines Einzelnen auf das gesamte Spiel herunterbrechen". (dpa)