Montreal. . Torjägerin Celia Sasic ist Halbfranzösin und freut sich bei der Frauenfußball-WM in Kanada auf das Duell im Viertelfinale am Freitag mit Frankreich.
Deutschland bekommt es im Viertelfinale der Frauenfußball-WM am kommenden Freitag (22 Uhr/MESZ) mit Frankreich zu tun. Celia Sasic ist nicht nur eine der erfolgreichsten Torjägerinnen des Turniers in Kanada, sondern auch Halbfranzösin. Die Schwiegertochter von Milan Sasic, früherer Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg, spricht über ihre persönliche Bande zum Viertelfinal-Gegner und den anstehenden Wunsch zu ihrem Geburtstag.
Über das anstehende Viertelfinale in Montreal:
Celia Sasic: Wir kennen die Französinnen nicht erst seit gestern, sie haben eine hohe Qualität, das ist eine extrem gute Mannschaft, die sich noch einmal weiterentwickelt hat. Jetzt haben sie die Chance, ihr Können bei einem Turnier aufs Parkett zu bringen, was sie sonst noch nie geschafft haben. Kleinigkeiten werden darüber entscheiden, ob man rausfliegt. Das wird eine harte Nuss. Aber ich mag solche hochklassigen Spiele, bei denen man alles sich rausholen muss.
Über die Haltung ihrer Familie in diesem Duell:
Sasic: Meine Mutter ist Französin, ich habe bekanntlich viele Verwandte in Frankreich. Aber die Familie hält am Freitag zu mir. Auch diejenigen, die in Frankreich leben.
Über persönlichen Kontakt zum Gegner:
Sasic: Mit Elodie Thomis von Olympique Lyon bin ich beispielsweise schon länger befreundet. Wir kennen uns seit längerem, schreiben uns auch häufiger. Wir haben in unserer Karriere ungefähr dieselben Schritte gemacht, sind uns seit der U 17 immer wieder begegnet.
Über das überdachte Olympiastadion von Montreal:
Sasic: Erst der Kunstrasen, jetzt das Dach: Ich habe noch nie in solch einem Indoor-Stadion gespielt. Aber ehrlich: Wenn ich da unten auf dem Feld stehe am Freitag, dann will ich einfach nur das Spiel gewinnen.
Über das WM-Tableau, bei dem sich die Nachbarn so früh begegnen:
Sasic: Darüber kann ich mir gar nicht so viele Gedanken machen. Es gibt mehr als zwei gute Teams bei der WM, die treffen halt früher oder später aufeinander.
Über Kanada als Gastgeberland der Weltmeisterschaft:
Sasic: Ich finde es Wahnsinn, wie wenige Menschen sich auf so viel Fläche verteilen. Ungefähr 30 Millionen Einwohner in einem Land, von denen die 80 Millionen aus Deutschland in manche Provinz passen würde. Als wir vom Flugzeug so viele unberührte Natur gesehen habe, war ich schon beeindruckt. Manche Landstriche scheinen menschenleer.
Über ihre Rolle als dreisprachige Fremdenführerin:
Sasic: „Es sprechen ja in Kanada auch alle Englisch, aber ich fühle mich schon wohl, wenn wie in Montreal alles auf Französisch ausgeschildert ist. Ein freier Nachmittag ist schön, gerade wenn wir abends mit der Mannschaft noch essen gehen.
Über den größten Unterschied von Deutschen und Franzosen:
Sasic: Die Franzosen kommen anders ans Ziel, sie haben eine andere Herangehensweise. Die Deutschen sind irgendwie strenger. Aber wenn am Ende dasselbe herauskommt, ist das doch in Ordnung.
Über ihre Zukunft nach der Kündigung beim 1. FFC Frankfurt:
Sasic: Es gibt nichts Neues. Da müssen alle warten, bis ich von der WM zurückkomme.
Über den privaten Kontakt in die Heimat:
Sasic: Wie E.T. – nach Hause telefonieren. Da bin ich ganz herkömmlich, von Facebook und Twitter halte ich nicht so viel.
Über ihren bevorstehenden 27. Geburtstag am Samstag:
Sasic: Ich hoffe, dass ich meinen Geburtstag nicht im Flieger feiern muss. Es wäre schön, wenn ich das Ständchen im Teamhotel bekomme. Und auf die Rede von unserem Torwarttrainer Michael Fuchs freue ich mich auch.