Leverkusen. Bayer Leverkusen will in der Königsklasse seine Achtelfinal-Misere beenden. Trainer Roger Schmidt zeigt sich vor dem Spiel gegen Atlético Madrid dezent optimistisch.
Bayer Leverkusen will seinen Königsklassen-Fluch ausgerechnet gegen Atlético Madrid beenden. Noch nie seit Einführung der K.o.-Runde hat der Fußball-Bundesligist ein Champions-League-Achtelfinale überstanden.
Dennoch zeigte sich Trainer Roger Schmidt vor der schweren Aufgabe gegen Spaniens Meister dezent optimistisch: "Wenn man gegen den Fast-Champions-League-Sieger spielt, ist man nur Außenseiter. Wir brauchen zwei hervorragende Tage, das ist klar", sagte Schmidt einen Tag vor der ersten Begegnung mit dem Vorjahresfinalisten. "Aber wir sind nicht chancenlos."
Alle bisherigen Bayer-Versuche, ein Achtelfinale zu überstehen, endeten mit dem vorzeitigen Aus: Gegen Paris St. Germain, den FC Barcelona und den FC Liverpool schied die Werkself unter den besten 16 aus. Gegen die Madrilenen beschwor Schmidt am Dienstag das Ende dieser Serie: "Wir wollen nicht, dass schon Endstation für uns ist."
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Atlético sei "eine sehr gute Mannschaft. Aber bei uns ist jeder motiviert, dieses Spiel zu gewinnen", sagte Bayers südkoreanischer Angreifer Heung-Min Son vor dem Hinspiel am Mittwoch (20.45 Uhr/live im ZDF und in unserem Ticker). Kapitän Simon Rolfes weiß um die Schwere der Aufgabe: "Dieses Los ist eine große Herausforderung. Aber wir trauen uns zu, Atlético Probleme zu bereiten."
Leverkusen sucht seinen Erfolgsstil
Probleme aber hat vor allem die Schmidt-Elf. Die jüngste Bilanz spricht gegen ein Weiterkommen: In der Bundesliga gab es für Bayer zuletzt in sechs Begegnungen lediglich einen Sieg; irgendwie findet Schmidts Elf aktuell nicht mehr zu jenem Erfolgsstil, der die Mannschaft in den ersten Wochen der Saison ausgezeichnet hatte.
Zudem hat Bayer die zurückliegenden vier K.o.-Duelle gegen spanische Vereine in der Addition aus Hin- und Rückspiel alle verloren. Atlético hat von seinen neun Auswärtspartien in der Champions League seit September 2013 fünf gewonnen und nur eine verloren. "Chancenlos sind wir nicht, davon bin ich überzeugt", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler. Sein Rezept: "Wir müssen ein paar Fehler abstellen, dann können wir das Glück auch wieder erzwingen - es wird zurückkommen, da bin ich mir sicher."
Die Generalproben verliefen unterschiedlich. Bayer musste sich beim FC Augsburg mit einem 2:2 begnügen, Atlético gewann gegen UD Almeria 3:0 und liegt in der Tabelle mit 53 Punkten an dritter Position hinter Champions-League-Gewinner Real Madrid (60) und dem FC Barcelona (56). "Das ist eine unglaublich starke Mannschaft, gegen die es natürlich schwer wird", meinte Rolfes vor dem ersten Aufeinandertreffen mit der Elf des argentinischen Chefcoachs Diego Simeone, in der auch der ehemalige Wolfsburger und Münchner Mario Mandzukic sowie der ehemalige spanische Weltmeister Fernando Torres spielen. Derzeit ist er aber nur Ergänzungsspieler.
Torres mit zwei Blitztoren
"El Niño" trägt seit Ende Dezember als Leihgabe des AC Mailand wieder das rot-weiße Trikot seines Heimatclubs. Wie wertvoll er für Atlético ist, machte er mit seinen zwei Blitztoren im Achtelfinale der "Copa del Rey" Mitte Januar gegen den Lokalrivalen Real deutlich: Nach dem 2:0 im Hinspiel bedeuteten die Torres-Treffer das Aus für die Superstar-Truppe von Real mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo und Weltmeister Toni Kroos.
Bayer-Innenverteidiger Ömer Toprak ist gegen Atlético gesperrt. Tin Jedvaj muss wegen einer Oberschenkelverletzung passen, fraglich ist der Einsatz von Nationalspieler Lars Bender, der an einer Knieverletzung laboriert. (dpa)