St. Petersburg. Heung-Min Son hat Bayer Leverkusen dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League einen großen Schritt näher gebracht. Der Südkoreaner markierte am Dienstagabend beim 2:1 (0:0) der Werkself bei Zenit St. Petersburg beide Tore. Der Gegentreffer von Salomon Rondon (89.) kam zu spät.
Heung-Min Son hat Bayer Leverkusen dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League ganz nahe gebracht. Durch zwei Treffer des Südkoreaners in der 68. und 73. Minute gewann die Werkself am Dienstag mit 2:1 (0:0) bei Zenit St. Petersburg und festigte mit neun Punkten aus vier Spielen die Tabellenführung in der Vorrundengruppe C. In einem über weite Strecken schwachen Spiel vor 20 000 Zuschauern im Petrowski-Stadion waren Bayer bis zum Doppelschlag von Son kaum nennenswerte Offensivaktionen gegen die Russen gelungen. In der 89. Minute verkürzte Salomon Rondon für Zenit. Im Heimspiel am 26. November gegen AS Monaco können die Leverkusener das Weiterkommen nun vorzeitig perfekt machen.
Nach den enttäuschenden Darbietungen in Magdeburg und Hamburg fand der Bundesliga-Fünfte auch im dritten Auswärtsspiel binnen sechs Tagen nicht zu seiner spielerischen Linie. Die mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren bisher jüngste Bayer-Mannschaft in der Champions League ließ es häufig an der Abstimmung fehlen und wirkte auch in der Defensive alles andere als sattelfest. Doch auf die Vollstrecker-Qualitäten von Son war Verlass. Erst war der Koreaner nach einem Freistoß von Hakan Calhanoglu erfolgreich, dann verwertete er eine Vorlage von Stefan Kießling.
Notgedrungen hatte Bayer-Coach Roger Schmidt sein Team nach der Gelb-Rot-Sperre für Wendell und dem Ausfall von Kyriakos Papadopoulos umbauen müssen. Calhanoglu agierte zusammen mit Lars Bender als "Doppel-Sechs", der 18-jährige Julian Brandt bildete gemeinsam mit Karim Bellarabi und Heung-Min Son die offensive Reihe hinter dem meist abgemeldeten Stefan Kießling in der Spitze.
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Die erste Schrecksekunde für Bayer gab es in der 13. Minute, als sich die Abwehr von einem Freistoß von Hulk überraschen ließ. Der Ball des Brasilianers aus rund 40 Metern segelte an Freund und Feind vorbei an den Pfosten. Acht Minuten später bewahrte Bayer-Keeper Bernd Leno seine Mannschaft gegen den frei vor ihm auftauchenden Alexander Kerschakow vor dem drohenden Rückstand. Auch in der Folgezeit hatten Ömer Toprak und Emir Spahic in der Innenverteidigung große Probleme mit dem wendigen Angreifer des russischen Vizemeisters, der in der 23. Minute eine weitere Gelegenheit für Zenit vergab.
Son macht den Unterschied
Vielversprechende Offensivaktionen der Leverkusener hatten bei Temperaturen um sechs Grad lange Zeit Seltenheitswert, obwohl sich Bellarabi und Son um druckvolles Spiel über die Außenpositionen bemühten. Bellarabi (19.) gab vor der Pause den einzigen Schuss auf das von Juri Lodygin gehütete St. Petersburger Tor ab. Kurz vor der Pause bekam Spahic im Zweikampf mit Kerschakow den Ellbogen des Russen ins Gesicht und musste mit einer blutenden Wunde an der Seitenlinie behandelt werden. Mit einem Pflaster konnte der in der Kabine getackerte Bosnier aber nach dem Seitenwechsel weiter spielen.
Die 65 mitgereisten Bayer-Fans hatten auch im zweiten Durchgang zunächst wenig Freude am Spiel ihrer Mannschaft, die sich immer wieder der Angriffe des Tabellenführers der Premjer-Liga erwehren musste. Erst ein Freistoß des Spezialisten Calhanoglu leitete die Führung ein, bei der Son den Ball aus 22 Metern in den Torwinkel schlenzte. Fünf Minuten später zog Son mit einer Vorlage von Kießling auf und davon und überwand Lodygin zum zweiten Mal. (dpa)