Leverkusen. . Bayer Leverkusen könnte einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale der Champions League machen, wenn bei Zenit St. Peterburg gepunktet wird. Allerdings trifft das Schmidt-Team der kurzfristige Ausfall von Papadopoulos hart. Der Grieche fällt bis Jahresende aus.
Mit müden Beinen, reichlich Frust und einem weiteren personellen Rückschlag ist Bayer Leverkusen zum Champions-League-Spiel bei Zenit St. Petersburg aufgebrochen (Dienstag, 18 Uhr/live in unserem Ticker). Im Abschlusstraining wenige Stunden vor dem Abflug verletzte sich Kyriakos Papadopoulos am Montag und konnte die Reise nach Russland nicht antreten. Der griechische Defensivspezialist muss nach einer erneuten Schulterluxation sogar operiert werden und fällt für den Rest des Jahres aus. "Das ist ganz bitter für Papa", kommentierte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.
Das Missgeschick von Papadopoulos vergrößert die Sorgen von Trainer Roger Schmidt. Weil auch Stefan Reinartz, Gonzalo Castro und Kapitän Simon Rolfes verletzt sind, war die Gelsenkirchener Leihgabe in St. Petersburg eigentlich fest auf der "Doppel-Sechs" neben Lars Bender eingeplant. "Das ist ein Rückschlag", sagte Stürmer Stefan Kießling.
"Die Umstände sind für uns nicht ideal", meinte auch Trainer Roger Schmidt vor der Partie am Dienstag (18.00 Uhr/Sky) in der einstigen Zarenstadt, wo schon winterliche Temperaturen um null Grad Celsius herrschen. "Wenig Pause, der Wetterumschwung, die Reisestrapazen und weiterhin einige Ausfälle: Es ist nicht so, dass es für uns eine einfache Arbeit wird." Angesichts der widrigen Umstände wäre Schmidt sogar "mit einem Punkt zufrieden".
Leverkusen muss in St. Petersburg an die Grenzen gehen
Das mit viel Glück erst im Elfmeterschießen gewonnene Pokalspiel am Mittwoch in Magdeburg kostete viel Kraft, das 0:1 am Samstag beim Hamburger SV zerrte an den Nerven und offenbarte einige Schwächen. "Wir haben unseren Fußball nicht auf den Platz gebracht, wir waren als Mannschaft nicht geschlossen und haben unsere Linie verloren", analysierte Schmidt und forderte vor dem dritten Auswärtsspiel in sechs Tagen: "Wir müssen an unsere Grenzen gehen, wenn wir etwas holen wollen. St. Petersburg ist eine Top-Mannschaft."
Das Hinspiel gegen den russischen Vizemeister und aktuellen Tabellenführer der Premjer-Liga hatte die Werkself mit 2:0 gewonnen. "Ich glaube, dass wir in St. Petersburg mit einer stärkeren Zenit-Mannschaft rechnen müssen als es in Leverkusen der Fall gewesen ist", warnte Bayer-Vereinschef Michael Schade. Er ist sich mit seinem Coach einig: "Zenit war bei uns nicht so gefährlich, weil wir fantastisch verteidigt haben und super organisiert waren. So eine Topleistung wird wieder notwendig sein."
Mit einem Sieg oder Punktgewinn könnten die Leverkusener, die die Gruppe C mit sechs Punkten vor AS Monaco (5), Zenit (4) und Benfica Lissabon (1) anführen, dem Achtelfinaleinzug sehr nahe kommen. "Wenn wir da etwas mitnehmen, geht die Tür deutlich weiter auf. Das ist eine große Chance für uns", meinte Schmidt. "Wir können einen Big Point landen", sagte auch Torwart Bernd Leno. Völler sieht eine "ordentliche Ausgangsposition", erwartet aber keine Vorentscheidung: "Diese Gruppe wird erst am letzten Spieltag entschieden."
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Papadopoulos und Wendell werden Bayer bei Zenit fehlen
Dass Borussia Dortmund im Februar in der Champions League bei Zenit St. Petersburg 4:2 gewonnen hat, hat für Schmidt keine Aussagekraft. "Mit diesen Quervergleichen kann ich nichts anfangen", sagte der 47-Jährige, dessen Elf zuletzt in vier Liga-Auswärtspartien sieglos blieb. "Zenit ist seitdem deutlich stärker geworden. Das ist ein anderes Kaliber als gegen Dortmund."
Angesichts der Strapazen der vergangenen Tage verzichtete er auf das obligatorische Abschlusstraining im Petrowski-Stadion und bat seine Profis gut drei Stunden vor dem Abflug zu einer Übungseinheit an der BayArena. Dabei fiel Papadopoulos so unglücklich auf die rechte Schulter, dass er sich dieselbe Verletzung wie vor einigen Wochen zuzog. Benders Nasenbein-Prellung fällt da kaum ins Gewicht. "Das sind Sachen, die wir in den Griff kriegen sollten", sagte Schmidt. Fehlen wird der Brasilianer Wendell (Gelb-Rot). Tin Jedvaj oder Sebastian Boenisch könnten für ihn links verteidigen. (dpa)