Essen. Am Freitag beginnt die 3. Liga. 1860 München trifft auf Preußen Münster. Auch ansonsten können sich die Fußball-Fans auf Traditionsduelle freuen.
Ab Freitag rollt im deutschen Profifußball wieder der Ball: Der TSV 1860 München und Preußen Münster eröffnen ab 19 Uhr im Stadion an der Grünwalder Straße die Drittliga-Saison 2019/2020. Es ist eine Spielklasse der klangvollen Namen: 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig, 1. FC Magdeburg, Hansa Rostock, 1860 München, MSV Duisburg, KFC Uerdingen: Zum Teilnehmerfeld gehören Deutsche Meister, DFB-Pokalsieger – oder mit Magdeburg gar ein Europapokal-Gewinner: „Es ist wirklich schwer, hier von vornherein einen Favoriten auszumachen. Diese Liga ist sehr attraktiv und ausgeglichen“, sagt KFC-Kapitän Jan Kirchhoff (28), ehemaliger Spieler des FC Bayern München und FC Schalke 04, dieser Redaktion. Seine Uerdinger gehören zu den Aufstiegskandidaten. Wir haben zum Saisonstart einige Fakten zusammengestellt.
Ganz viel Tradition
Was haben der 1. FC Kaiserslautern, MSV Duisburg, 1860 München, Eintracht Braunschweig und Preußen Münster gemeinsam? Das sind fünf der 16 Gründungsmitglieder der Bundesliga. In der aktuellen 3. Liga steckt ohnehin ganz viel Bundesliga. Denn mehr als die Hälfte des Teilnehmerfeldes hat eine Erstliga-Vergangenheit.
865 Bundesliga-Einsätze
In Marvin Compper (195 Spiele), Kevin Großkreutz (186), Stefan Aigner (148), Dominic Maroh (133), Sascha Mölders (103) und Timo Gebhart (100) spielen sechs Akteure in Liga drei, die 100 oder mehr Bundesligapartien absolviert haben. Das Sextett kommt zusammen auf 865 Einsätze im deutschen Oberhaus.
Weltmeister und WM-Stadion
Mit Uerdingens Kevin Großkreutz (30) spielt auch ein Fußball-Weltmeister in der 3. Liga. Zwar kam der langjährige Profi von Borussia Dortmund beim deutschen Titelgewinn 2014 in Brasilien nicht zum Einsatz, gehörte aber dem Kader von Bundestrainer Joachim Löw an. Das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern, das mit 49.850 Plätzen die größte Spielstätte der 3. Liga ist, war bei der Heim-WM 2006 eine der zwölf Spielstätten. Am 1. Spieltag gastiert die Spielvereinigung Unterhaching auf dem Betzenberg.
TV-Spiele
Die Telekom überträgt mit dem Sender „Magenta Sport“ schon seit der Saison 2017/18 alle 380 Spiele live. Zudem gibt es in den Dritten Programm zwei Spiele pro Spieltag live. Das WDR wird am 27. Juli (14 Uhr) sein Drittliga-Liveprogramm mit dem Spiel von Preußen Münster gegen Carl Zeiss Jena einläuten. Es gibt auch eine Neuerung: „MagentaSport“ überträgt die zeitgleichen Spiele auch als Konferenz.
Zuschauerzahlen
Exakt 3.090.122 Besucher sahen in der Spielzeit 2018/2019 die insgesamt 380 Drittliga-Partien im Stadion. Zum ersten Mal wurde die Marke von drei Millionen Zuschauern überschritten. Im Schnitt kamen 8.132 Fans pro Begegnung. Von solchen Zahlen können die Handballer und Basketballer in Deutschland nur träumen. Großen Anteil am Besucher-Boom in der 3. Liga hatten der 1. FC Kaiserslautern (Schnitt: 21.315), Eintracht Braunschweig (18.047) und TSV 1860 München (14.953) an. Mit dem 1. FC Magdeburg, MSV Duisburg sowie den Aufsteigern SV Waldhof Mannheim und Chemnitzer FC kommen neue Zuschauer-Magneten hinzu.
Das Kuriosum
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Obwohl die 3. Liga mit ihren vielen Traditionsklubs sehr attraktiv ist und die Zuschauerzahlen gut sind, hat sie den Ruf der Pleiteliga. Seit Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/2009 meldeten Alemannia Aachen, VfR Aalen, FSV Frankfurt, Chemnitzer FC und Rot-Weiß Erfurt Insolvenz an. Mehreren Vereinen drohte in den Vorjahren immer wieder die Insolvenz. Die SpVgg Unterhaching entschied sich nun dazu, an die Börse zu gehen. Die Bayern sichern sich damit nach eigenen Angaben den Etat für die kommenden drei Spielzeiten. So will der Verein sein mittelfristiges Ziel erreichen, in die 2. Bundesliga zurückzukehren.