Essen. Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden darf in der kommenden Saison nicht am DFB-Pokal teilnehmen. Doch nicht der Verein ist schlimm, sondern einzelne Täter. Und diese Gewalttäter lassen sich durch Sanktionen gegen Vereine nicht abschrecken. Warum also ein Ausschluss? Ein Kommentar.

Dynamo Dresden bleibt in der kommenden Saison vom nationalen Pokalwettbewerb ausgeschlossen – und damit bleibt Fußballdeutschland auch die Frage erhalten: Was soll ein solcher Ausschluss eigentlich bewirken? Soll er zum Beispiel desorientierte Gewalttäter quasi per Hammerhieb daran erinnern, dass sie als Anhänger versagen, weil ein Anhänger doch dem Gegenstand seiner Zuneigung keinen Schaden zufügen würde? Oder soll er vielleicht den Friedfertigen signalisieren, dass sie sich bei der Schädlingsbekämpfung noch stärker engagieren müssen? Oder soll er möglicherweise sogar all die anderen Teilnehmer am Cup vor den schlimmen Dresdnern schützen?

Einzeltäter tragen die Schuld

Von hinten aufgerollt: 1. Nicht Dynamo ist schlimm, es sind einzelne Täter, so, wie es auch im Rest des Fußballbetriebs immer einzelne Täter sind. 2. Die Friedfertigen haben geschützt zu werden. Fußball findet nämlich nicht auf einer Wiese statt, die außerhalb der Grenzen des Rechtsstaates liegt. 3. Gewalttäter lassen sich durch Sanktionen gegen Vereine nicht abschrecken. Das ist Spieltag für Spieltag zu beobachten.

Warum also ein Ausschluss? Kann sein, beim DFB fühlt man sich dem gesamtgesellschaftlichen Problem gegenüber einfach hilflos. Was ebenso zu verstehen wäre wie die Hilflosigkeit der Dresdner.