Essen. Der Hamburger SV kehrt an die Spitze der 2. Bundesliga zurück. Der HSV besiegte Fürth. Hannover 96 beendete seine Krise in Dresden.
Der Hamburger SV hat die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga übernommen. Die Norddeutschen gewannen am Samstag im heimischen Volksparkstadion mit 2:0 (0:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth und verdrängten den bisherigen Spitzenreiter VfB Stuttgart aufgrund der besseren Tordifferenz. Die Fürther mussten die dritte Niederlage in Serie hinnehmen und bleiben im Mittelfeld der Liga stecken. Jeremy Dudziak (49. Minute) und Sonny Kittel (85.) erzielten vor 44 180 Zuschauern die Tore für die Hamburger.
Sonny Kittel sorgt für die Entscheidung
Die Hausherren sind in dieser Saison vor heimischer Kulisse weiterhin unbesiegt. Es war bereits der vierte Erfolg der Mannschaft von Trainer Dieter Hecking. Nach dem Remis in Regensburg mit verschlafener erster Halbzeit eine Woche zuvor zeigte der HSV gleich mit Spielbeginn größeres Engagement und dominierte die Partie.
Die Gäste hatten lange Zeit nur die Verteidigung des eigenen Tores im Sinn, trauten sich kaum in die Offensive und gaben den ersten Torschuss in der 35. Minute ab. Der HSV drückte, spielte engagiert über die Flügel, scheiterte aber immer wieder am glänzend aufgelegten Fürther Torhüter Sascha Burchert. Nach dem Führungstor hatten die Gastgeber mehr Raum im Angriff, machten aus der Überlegenheit aber zu wenig. Die wenigen Fürther Konter blieben jedoch gefährlich. Erst der eingewechselte Kittel sorgte mit seinem Tor nach starkem Pass von Adrian Fein für die Entscheidung. (dpa)
Dynamo Dresden - Hannover 96 0:2 - Korb und Teuchert lassen 96-Trainer Slomka durchatmen
Der Abwärtstrend hält an: Nach der deutlichen Derby-Pleite vom vergangenen Spieltag verliert Dynamo Dresden auch gegen Hannover 96. Das Team von Cristian Fiel unterlag am Samstag den angeschlagenen Niedersachsen mit 0:2 (0:0) und rutschte durch die vierte Niederlage in der noch jungen Saison mit weiter neun Punkten wieder nah an die Abstiegsränge der 2. Fußball-Bundesliga heran.
Julian Korb (72.) und Cedric Teuchert (89.) erzielten vor 28 359 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion die Tore für die Gäste. Dresdens Niklas Kreuzer (Rote Karte) und Hannovers Miiko Albornoz (Gelb-Rote Karte) mussten in der 65. das Spielfeld vorzeitig verlassen.
Fiel würfelte sein Team ordentlich durch, nahm gleich fünf Änderungen im Vergleich zur Aue-Pleite vor und ließ sein Team wieder im altbewährten 3-4-2-1-System auflaufen. Das hieß aber auch, dass Stürmer Moussa Koné wieder als einzige Spitze auflief und dadurch zumeist in der Luft hing.
Trotz der deutlichen Niederlagen des vergangenen Spieltags begannen beide Teams offensiv. Die Gäste aus Niedersachsen hatten jedoch zunächst mehr Ballbesitz und hätten bereits früh durch Genki Haraguchi (5.) in Führung gehen können. Dynamos Torwart Kevin Broll rettete jedoch gegen den Japaner.
Dresden war die Verunsicherung etwas mehr anzusehen, die Fiel-Elf leistete sich viele Abspielfehler. Hannover war gut organisiert, so dass sich Dresden den Ball zwar in den eigenen Reihen zuschieben konnte. Sobald es aber ins letzte Drittel ging, fanden die Sachsen keine Mittel, um in die gefährliche Zone zu gelangen. Einzig ein Abschluss von Innenverteidiger Florian Ballas (23.) nach einem Eckball zwang Torwart Ron-Robert Zieler zum Eingreifen.
Nach der Pause begann Dresden mutiger, konnte sich häufiger in der gegnerischen Hälfte festsetzen und kam zu mehr Einschussmöglichkeiten. Die besten hatte dabei Jannis Nikolaou (48./54.), der es zweimal aus der Distanz probierte.
Letztlich konnten sich die Sachsen aber bei Torwart Broll bedanken, dass es vorest torlos blieb. Der 24-Jährige rettete gleich mehrfach in höchster Not. So scheiterte auch der gerade eingewechselte Teuchert (62.) aus bester Position am Dresdner Schlussmann.
Zwei Platzverweise nach einer Rangelei
Insgesamt bot die zweite Halbzeit deutlich mehr Aufreger: So sorgten Dresdens Kreuzer und Hannovers Albornoz für große Aufregung, als beide nach einer Rangelei vom Platz gestellt wurden.
Korb und Teuchert nutzten dann die Unzulänglichkeiten in der Dresdner Hintermannschaft zum nicht unverdienten Auswärtserfolg der Elf von Mirko Slomka. (dpa)
SV Sandhausen - Erzgebirge Aue 2:2 - Aue erkämpft sich dank Videobeweis Punkt in Sandhausen
Früh geführt und spät zurückgeschlagen: Fußball-Zweitligist Erzgebirge Aue hat sich beim SV Sandhausen am Samstag ein 2:2 (1:2)-Unentschieden erkämpft. Die Führung der Sachsen durch ein Eigentor von Alexander Schirow (5. Minute) konnten Aziz Bouhaddouz (16.) und Kevin Behrens (26.) für die Gastgeber zwischenzeitlich drehen. Pascal Testroet (77.) sicherte mit einem verwandelten Handelfmeter einen Punkt für die Auer, die sich mit 15 Punkten in der vorderen Tabellenhälfte festsetzen.
Schuster, der auf dieselbe Startelf wie beim Derbysieg gegen Dynamo Dresden setzte, sah in der Anfangsphase eine sehr selbstbewusste Auer Mannschaft. Für das frühe 1:0 sorgte allerdings ein Sandhäuser. Nach einer Ecke von Jan Hochscheidt und dem anschließenden Kopfball von Fabian Kalig fälschte der Russe Schirow den Ball unglücklich in das eigene Tor ab.
Mit der Führung ließen sich die Sachsen zunehmend in die eigene Hälfte fallen und überließen den Gastgebern somit das Spiel. Die Auer Passivität wurde umgehend bestraft. Dem schnellen Ausgleich ging ebenfalls eine Ecke voraus. Behrens köpfte den Ball in den Fünfmeterraum, wo sich Bouhaddouz im Zweikampf gegen Kalig behauptete und zum 1:1 traf.
Videobeweis bringt Erzgebirge Aue einen Handelfmeter - und das 2:2
Der Gegentreffer zeigte beim Schuster-Team Wirkung und beflügelte Sandhausen. Der SVS nutzte die spürbare Verunsicherung bei den Erzgebirgern und konnte die Partie bereits in der 26. Minute drehen. Behrens stieg nach einer Flanke von Leart Paqarada im Strafraum am höchsten und nickte aus elf Metern zum 1:2 aus Auer Sicht ein. Die Gäste konnten sich anschließend bei Torhüter Martin Männel bedanken, der mit zwei Paraden gegen den auffälligen Bouhaddouz (29., 44.) einen höheren Rückstand zur Pause verhinderte.
Schuster musste seine Mannschaft zur Pause neu einstellen. Die Auer wurden zu Beginn des zweiten Durchgangs zwar wieder aktiver, vor dem Tor strahlten sie zunächst allerdings kaum Gefahr aus. 20 Minuten vor dem Ende wechselte der Trainer mit Philipp Zulechner einen weiteren Stürmer ein. Die Maßnahme zeigte kurz danach bereits Wirkung.
Bei einem Zweikampf zwischen Zulechner und Denis Linsmayer spielte der Sandhäuser den Ball im Strafraum mit der Hand. Schiedsrichter Christof Günsch sah sich die Szene nach Rücksprache mit dem Videoassistenten noch einmal am Bildschirm an und entschied nachträglich auf Elfmeter. Testroet ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte souverän zum 2:2-Endstand. (dpa)