Bochum. Ende des Monats steht für den VfL Bochum das DFB-Pokalspiel gegen die Bayern an. Zuvor ist das Team von Trainer Reis aber in der Liga gefordert.

Am Tag nach dem 7:2 des FC Bayern München gegen Tottenham Hotspur zog Thomas Reis das Training deutlich an. Der Trainer des VfL Bochum, des derzeit Vorletzten der 2. Fußball-Bundesliga reagierte damit aber nicht auf die Machtdemonstration des amtierenden Deutschen Meisters und Pokalsiegers in der Champions League. Das Spiel gegen die Bayern im DFB-Pokal ist erst Ende des Monats. Zuvor aber heißt es für den VfL: Nur die Liga zählt. Das Team will/kann/soll/darf/muss in der Meisterschaft in die Spur kommen.

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Das ist das Tagesgeschäft. Das ist derzeit ein hartes Brot für die Bochumer. Viele, wenn nicht gar alle Spieler und Trainer werden sich das Bayern-Spiel am Dienstag angesehen haben. Was sie sahen, könnte ihnen Angst machen. Wenn die Bayern schon gegen ein englisches Topteam sieben Tore schießen, wie soll es dann gegen einen derzeit extrem schwächelnden deutschen Zweitligisten aussehen? Wer soll denn bitte schön Serge Gnabry stoppen? Die ersten Hinweise von Fans, dass es gegen die Bayern zweistellig werden könnte, hatte es bereits vor diesem Dienstagabend gegeben.

Möglichkeit zur Ausrede

Auf der anderen Seite gibt dieses 7:2 allen kommenden Bayern-Gegnern die Möglichkeit, sich selber in ein besseres Licht zu rücken. Wenn zum Beispiel die Bayern am nächsten Spieltag gegen die TSG Hoffenheim nur mit 2:0 gewinnen, können die Hoffenheim sagen, dass sie zumindest deutlich besser waren als Tottenham. Auch wenn das nichts hilft.

Konnten sich Bochumer bereits mit der Auslosung der zweiten Runde des DFB-Pokals die schmucken Leibchen des Außenseiters anziehen, so scheinen ihre Chance auf eine Überraschung nun noch einmal gesunken. Im Wettbüro müsste es in jedem Fall eine gute Quote für einen Sieg des VfL gegen die Bayern geben.

Die Bayern sind weit weg

Davon wollen sie beim VfL derzeit aber gar nichts wissen. Aber so gar überhaupt nichts. Die Bayern sind noch weit weg. Und bei der aktuellen Tabellensituation und dem angestrengten Binnenklima im Verein zwischen Fans und Mannschaft, verbietet sich ohnehin der Blick auf den Dienstagabend am Ende des Monats unter Flutlicht gegen die Bayern.

Tom Weilandt (r.) kam in den ersten drei Saisonspielen zum Einsatz. Danach war er verletzt.
Tom Weilandt (r.) kam in den ersten drei Saisonspielen zum Einsatz. Danach war er verletzt. © firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Heidenheim, Karlsruhe, Kiel. Drei Spiele haben die Bochumer, um sich zunächst aus dem Tabellenkeller zu befreien und um sich dann wirklich auf die Bayern vorbereiten und freuen zu können. Wobei sich natürlich die intensive Einheit am Mittwoch auch auf die körperliche Fitness am Ende des Monats auswirkt. Stichwort: Belastungsteuerung. Selten liegen die VfL-Profis bei einem „normalen“ Training in der Woche nach Luft schnappend auf dem Boden.

Hohe Intensität

Anders an diesem Mittwoch. Reis hatte sich mehrere Übungen im Wechsel überlegt. Eine davon war, ein Drei-gegen-Drei-Spiel auf große Tore aber kleinerem Feld. Da war die Intensität dauerhaft hoch. Bei Torerfolg durfte sich die angreifende Mannschaft gleich noch mal im Abschluss versuchen.

Danach folgte noch ein Spiel auf großem Feld. Dabei deutete besonders Tom Weilandt an, dass er ein Kandidat für einen Einsatz gegen Heidenheim sein könnte. Und natürlich wissen die Akteure, dass sie gegen die Bayern nur ran dürfen, wenn sie auch vorher regelmäßig gespielt haben.