Kaiserslautern. Nach den Krawallen beim Zweitliga-Spiel zwischen Kaiserslautern und Karlsruhe in der vergangenen Saison sind bereits 54 Hooligans verurteilt worden.

Gut zehn Monate nach den schweren Krawallen beim Südwest-Derby der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Karlsruher SC (2:0) sind bisher 54 Hooligans rechtskräftig zu Haft- oder Geldstrafen verurteilt worden. Insgesamt wird oder wurde gegen 230 Tatverdächtige ermittelt. Dies berichtet der SWR.

Anfang Oktober vergangenen Jahres waren bei schweren Ausschreitungen im und rund um das Fritz-Walter-Stadion 23 Menschen verletzt worden, darunter ein Polizist schwer. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern startete daraufhin eine aufwendige Suche nach den Tätern, wie es sie in diesem Umfang in Rheinland-Pfalz zuvor noch nicht gegeben hatte.

Sonderkommission analysiert

Mit einer eigens eingerichteten Sonderkommission analysiert die Polizei noch bis zum Jahresende 300 Stunden Videomaterial. Mehr als 70 Prozent der bisher unter die Lupe genommenen 170 vermummten Gewalttäter seien dadurch enttarnt worden, sagte der Leiter der Sondereinheit, Hans Peter Wendelin, dem SWR. Dass eine große Anzahl von Beschuldigten ermittelt werden konnte, wertete Kaiserslauterns Oberstaatsanwalt Christian Schröder als "sehr großen Erfolg". (dpa)