Hamburg. . Der Hamburger SV ist im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Das Team von Trainer Josef Zinnbauer spielte am Sonntag 1:1 (1:1) und verpasste damit den ersten Heimsieg seit dem 4. April.
Der Hamburger SV hat seinen Heimfluch auch gegen Bayern-Verfolger 1899 Hoffenheim nicht beenden können und steckt nach dem 1:1 (1:1) in der Abstiegszone der Fußball-Bundesliga fest. Die TSG ist nach acht Spieltagen weiterhin unbesiegt, büßte aber weiteren Boden auf den Spitzenreiter aus München ein und konnte die direkten Konkurrenten nicht abschütteln. Anthony Modeste (15.) brachte die Kraichgauer in Führung, Pierre-Michel Lasogga (34.) traf zum verdienten Ausgleich. Der erste Heimsieg seit dem 4. April gelang jedoch trotz guter Chancen nicht, mit sechs Punkten verbesserte sich der HSV zumindest auf den Relegationsplatz.
"Es ist schön, dass ich der Mannschaft helfen konnte, aber wir hätten lieber drei Punkte geholt", sagte Lasogga und befand, die Mannschaft zeige seit dem 0:0 gegen den FC Bayern eine Tendenz nach oben. Der genesene Kapitän Rafael van der Vaart stellte im TV-Sender Sky fest: "Ich denke, dass wir gezeigt haben, dass wir auf einem super Weg sind, alle zusammen." Trotzdem musste Trainer Josef Zinnbauer einige Akteure aufrichten. "Ich habe gesagt, dass die Mannschaft die Köpfe nicht hängen lassen soll. Wir haben nicht verloren."
Zwei Wochen nach dem 1:0 in Dortmund war den Hamburgern das neue Selbstvertrauen nach dem ersten Saisonsieg in der Anfangsphase anzumerken. Allerdings war der HSV in der Abwehr häufig zu offen, schon den zweiten Konter nutzten die Gäste. Pirmin Schwegler passte steil auf Modeste, und der Franzose schob Torhüter Jaroslav Drobny den Ball zu seinem dritten Saisontor durch die Beine. Drobny verhinderte bei einem Kopfball von Niklas Süle (21.) sogar das 0:2.
"Ein bisschen trauere ich der ersten Halbzeit hinterher"
Im Gegenzug besaßen van der Vaart (22.) und Nicolai Müller (23.) gegen Hoffenheims gut reagierenden Schlussmann Oliver Baumann die bis dahin besten Chancen der Hanseaten, die den Schock des Rückstandes damit abgeschüttelt hatten. Zwar waren die Hausherren fußballerisch und von der Spielanlage unterlegen, machten dies aber mit Energie und Einsatz wett. Nach einer Balleroberung von Müller und Pass von Tolgay Arslan schoss der bis dahin nicht in Erscheinung getretene Lasogga nervenstark zu seinem zweiten Saisontreffer ein.
Bei einem Kopfball von Heiko Westermann, der knapp vorbeiflog, war vor 49 003 Zuschauern sogar die Pausenführung möglich (43.), auf der anderen Seite rettete Drobny das 1:1 gegen den frei stehenden Tarik Elyounoussi (45.+1). "Ein bisschen trauere ich der ersten Halbzeit hinterher", gestand Hoffenheims Trainer Markus Gisdol.
Zwar begannen die Hamburger auch die zweite Hälfte mit optischer Überlegenheit, hatten bei einem Pfostenknaller von Roberto Firmino aus 25 Metern (55.) jedoch großes Glück. Viel mehr war offensiv von der TSG kaum noch zu sehen, weil der HSV die Partie dominierte.
Hoffenheim wollte nie Bayern-Jäger sein
Lasogga scheiterte erst an Baumann (64.) und setzte dann einen Freistoß haarscharf neben den Pfosten an das Außennetz (66.). Ein 20-Meter-Knaller des Ex-Herthaners ließ die Torlatte erzittern (79.). Zoltan Stieber (83.) besaß die nächste Chance, endlich für den ersten Heimerfolg seit mehr als einem halben Jahr zu sorgen, brachte den Ball aber ebenfalls nicht an Baumann vorbei (83.). Auf der Gegenseite hätte sich das fast gerächt, als ein Schlenzer von Elyounoussi nur hauchdünn vorbeiflog (85.).
"Wir haben wieder einen Punkt auf dem Konto, auch wenn wir wissen, dass wir in der zweiten Halbzeit besser hätten spielen können", sagte Kapitän Andreas Beck. "Ich denke, nach den 90 Minuten kann man hier sehr gut mit einem Punkt leben", sagte Stürmer Kevin Volland und betonte: "Wir haben uns grundsätzlich nie als Bayern-Jäger gesehen." (dpa)