Köln. . Der FC Bayern München sicherte sich mit dem 2:0-Erfolg beim Aufsteiger aus Köln den ersten Auswärtssieg in dieser Saison und profitierte von den Ergebnissen der Konkurrenz. Damit bleibt der Rekordmeister an der Tabellenspitze. Mario Götze traf für die Bayern, Kölns Daniel Halfar erzielte ein Eigentor.

Das war ganz ein Spieltag nach dem Geschmack des FC Bayern München. Nicht nur, dass der deutsche Rekordmeister mit dem verdienten 2:0 (1:0) beim 1.FC Köln endlich seinen ersten Auswärtssieg in der laufenden Bundesligasaison einfuhr, mindestens genauso sehr gefreut haben wird Pep Guardiola und Co. das Abschneiden der Konkurrenz. Dort angekommen, wo sich die Bayern am wohlsten fühlen, nämlich ganz oben in der Tabelle, profitierten die Münchener zusätzlich von den Ausrutschern der Konkurrenz. Einzig Borussia Mönchengladbach hält derzeit Schritt mit den Bayern.

Als Rotation light werden die 50.000 Zuschauer im Kölner Stadion die Veränderungen in Münchens Startelf wahrgenommen haben: Im Vergleich zum 4:0 am Mittwoch über den SC Paderborn blieben Dante und Sebastian Rode auf der Münchener Ersatzbank, rein kamen Juan Bernat und Rafinha. Mehr wechselte da schon FC-Coach Peter Stöger durch: Im defensiven Mittelfeld ersetzte Yannick Gerhardt Kevin Vogt, gleich dreimal tauschte der Österreicher in der Offensive aus. Marcel Risse und Slawomir Peszko fanden sich auf der Bank wieder, Yuya Osaka stand überhaupt nicht zur Verfügung. So sollten Adam Matuschyk und Pawel Olkowski die einzige Spitze Anthony Ujah mit Vorlagen füttern.

Nicht alles ohne Beanstandung bei den Münchenern

Mit einem Augenzwinkern stuften beide Vereine die Partie vor Beginn als “ekelhaft” ein, zumindest Peter Stöger dürfte sich im ersten Durchgang ein wenig bestätigt gesehen haben. “Auch wenn man weiß, wie die Bayern spielen, sind viele Dinge einfach nicht zu verhindern”, ahnte Kölns Trainer schon vorab Böses. Seine Mannschaft sah sich einer Dauerbelagerung ausgesetzt, die Bayern wollten auch dem zweiten Aufsteiger innerhalb von vier Tagen schnellstens klipp und klar machen, wer das Sagen auf dem Platz hatte. So war Thomas Müllers Schuss ans Außennetz ein erster Warnschuss (7.). In der 19. Minute musste dann FC-Torhüter Timo Horn, dessen Zu-null-Serie der Hannoveraner Joselu am Mittwoch nach 365 Spielminuten beendet hatte, erstmals hinter sich greifen: Arjen Robben blockte nahe der rechten Außenfahne Daniel Halfar, Müllers anschließenden Querpass vors Tor verpasste zunächst noch Robert Lewandowksi, doch Mario Götze lauerte am zweiten Pfosten und schob zum 1:0 für die Münchener ein.

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Trotzdem war nicht alles ohne Beanstandung, was Pep Guardiola von seinen Bayern sah. David Alaba lief nominell in der Innenverteidigung neben Weltmeister Jerome Boateng auf, rückte beim Umschalten in der Offensive aber auf den linken Part einer Dreierkette, sodass Linksverteidiger Juan Bernat nach vorne rutschte und der FCB teilweise in einem 3-1-4-2-System mit den Spitzen Lewandowski und Müller spielte. Es verging nahezu kein Angriff, den nicht Xabi Alonso mit mindestens drei Ballkontakten vorher einleitete; tatsächlich fanden aber auch zahlreiche Pässe des Spaniers nicht ihr Ziel.

Guardiola schonte für die Champions League

Trotzdem hatte Horn zahlreiche Gelegenheiten, sich auszuzeichnen: Eine wunderbare Kombination über Lewandowski und Götze schloss Müller aussichtsreich ab, doch Horn klärte zur Ecke (23.). Bei Alabas 25-Meter-Hammer hatte der U-21-Nationalspieler rechtzeitig die Hände oben (27.) und bei Götzes Riesenchance (38.) schlichtweg auch mal Glück, das er sich aber redlich verdient hatte. Von den Gastgebern war lange Zeit nichts zu sehen, und als der Unmut der Zuschauer über zu große Passivität auch auf dem Rasen ankam, traute sich der FC in der Tat mehr zu. Die größte Chance hatten Matuschyk und Ujah, als sie nacheinander am glänzenden Manuel Neuer scheiterten (34.).

Gleiches Bild nach der Pause: Die Bayern am Drücker, lange Zeit aber ohne nennenswerte Chance. Guardiola schonte mit Blick auf das Champions-League-Spiel der Bayern am Dienstag gegen ZSKA Moskau (ab 20.45 Uhr live in unserem Ticker) Boateng und Müller und brachte dafür Dante und Benatia (55.). Stöger wollte das Offensivspiel mehr forcieren durch die Hereinnahme von Marcel Risse (59.). Tatsächlich hatte aber erneut Kölns Linksverteidiger Jonas Hector im Verbund mit Daniel Halfar jede Menge Arbeit, die häufig über die linke Seite vorgetragenen Angriffe der Bayern zu unterbinden. So entstand auch der Treffer zum 2:0 der Bayern: Robben über links und Pechvogel Daniel Halfar, der schon am ersten Tor maßgeblich beteiligt war, stolperte hart bedrängt von Alaba den Ball über die eigene Linie (67.). Der an Höhepunkten deutlich ärmere zweite Durchgang plätscherte weitgehend vor sich hin, die Domstädter hatten nicht eine nennenswerte Tormöglichkeit, während die Bayern auch nicht mehr als nötig taten. Das Übrige zur bayrischen Zufriedenheit trugen eh die Mannschaften auf den anderen Bundesligaschauplätzen bei.

Aufstellung - so haben sie gespielt:

1.FC Köln: Horn - Hector, Wimmer, Maroh, Brecko - Gerhardt (59, Risse), Lehmann - Halfar (75. Vogt), Matuschyk, Olkowski - Ujah (88. Finne)

FC Bayern: Neuer - Bernat, Boateng (55. Dante), Alaba, Rafinha - Alonso, Lahm - Götze, Müller (55. Benatia), Robben (75. Shaqiri) - Lewandowski

Tore: 0:1 Götze (19.), 0:2 Halfar (67./Eigentor)

Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)