Paderborn. . Erster Heimsieg der jungen Bundesliga-Historie, ungeschlagen, drei Spiele in Folge ohne Gegentor und auf Augenhöhe mit Doublesieger Bayern München: In der Domstadt Paderborn steht die Gemeinde nach einem 2:0 des SC Paderborn gegen Hannover 96 Kopf.

Der Traum geht weiter. Und wie er für den SC Paderborn weiter geht. Mit 2:0 (0:0) gewann der Aufsteiger gegen Hannover 96, blieb auch im vierten Spiel in der Bundesliga ungeschlagen und feierte den ersten Heimsieg als Erstligist. „Das Lob für die Jungs kann gar nicht groß genug sein“, schwärmte Paderborns Trainer Andre Breitenreiter von der Leistung seiner Mannschaft, die mindestens bis zum Schlusspfiff der Abendpartie zwischen dem FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund mit nun acht Punkten sogar als Spitzenreiter von der Tabellenspitze grüßte.

„Wir wissen, dass wir dort nicht lange bleiben werden“, sagte Breitenreiter, „aber das ist auch nicht schlimm, denn für uns zählen nur die Punkte.“ Die Ostwestfalen sind zwar die Mannschaft der Stunde in der Bundesliga, doch sie rücken zurecht keinen Millimeter von ihrer Klassenkampf-Mentalität ab. In diesem wartet bereits am Dienstagabend die wohl schwerste Aufgabe auf sie – der SCP gastiert beim FC Bayern München.

„Das ist schon ein besonderes Spiel für uns“, erzählte Breitenreiter, „in der vergangenen Saison haben wir uns nach dem Spiel gegen 1860 München damit motiviert: Wir wollten unbedingt in die Arena einlaufen, wenn sie rot leuchtet und ausverkauft ist.“ Sprich, wenn der FC Bayern als Gastgeber fungiert.

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Kachunga trifft zum dritten Mal

Gegen Hannover forcierten die Ostwestfalen besonders in der zweiten Halbzeit ihre Bemühungen. „Obwohl wir in der ersten Hälfte schon sehr engagiert gespielt haben“, sagte Breitenreiter. Die Paderborner attackierten die Gegner früh und setzten sie immer wieder unter Druck. Während Süleyman Koc in der 65. Minute mit einem Kopfball an Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler scheiterte, brachte Elias Kachunga seine Mannschaft in der 71. Minute mit 1:0 in Führung. Nach einem von Uwe Hünemeier getretenen Freistoß staubte Kachunga mit seinem mittlerweile dritten Bundesliga-Tor ab.

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Eine Minute später versäumte es Stefan Kutschke, den zweiten Treffer für die Gastgeber zu erzielen. Deshalb mussten die SCP-Fans unter den 15000 Zuschauern in der ausverkauften Arena in der 76. Minute durchatmen, als Artur Sobiech knapp über das Paderborner Tor schoss. Und in der 90. Minute rettete SCP-Torwart Lukas Kruse die Führung der Ostwestfalen mit einer Glanzparade gegen Hannovers Christian Schulz.

Moritz Stoppelkamp mit Bundesliga-Rekord

Das i-Tüpfelchen auf den Paderborner Sieg setzte in der dritten Minute der Nachspielzeit Moritz Stoppelkamp. Als Zieler bei einer Ecke sein Tor verließ, um vor dem Paderborner Kasten für Unruhe zu sorgen, beförderte Stoppelkamp den Ball aus 83 (!) Metern volley in Richtung dessen Tor – und traf zum 2:0. „So ein Tor macht man nur einmal im Leben“, sagte Breitenreiter später grinsend. „Ich habe gedacht: Ein Versuch ist’s wert“, erklärte Stoppelkamp. Ob ihm ein Tor des Monats oder des Jahres gelungen ist? „Das müssen andere entscheiden“, antwortete er. In der engeren Auswahl wird dieser Treffer garantiert sein.

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Während des gemeinsamen Jubels mit den Fans nach dem Schlusspfiff dauerte es übrigens nicht lange, bis ein klarer Arbeitsauftrag von den Rängen in Richtung Rasen schallte: „Zieht den Bayern die Lederhose aus!“ Das wäre – der nächste in Erfüllung gehende Paderborner Traum.